Nobles Ambiente, heitere Atmosphäre. Das neue Hotel in traditionsreicher Umgebung vereint Stil und Charme.

Film ab, Kamera läuft. Es geht um eine Reise in die herrschaftliche Welt des alten Mecklenburg. Schnaufend rollt ein Dampfzug durchs Bild, durchs Zentrum von Bad Doberan. Schwenk nach rechts übers Kopfsteinpflaster, Zoom auf ein prächtiges Stadtpalais. Jetzt kommt die Fantasie ins Spiel, denn dies feine Haus war einmal Sommerresidenz der Herzöge von Mecklenburg. Hier hat man sich vom Regieren und Intrigieren erholt, gelacht, getafelt, eingeladen, Königin Louise von Preußen zum Beispiel, Prinzen, Fürsten und Grafen.

Schnitt. Zurück in die Realität unserer Tage. Der Dampfzug ist die legendäre Schmalspurbahn "Molli", die auch in den Wintermonaten von Doberan über Heiligendamm nach Kühlungsborn rattert, durch ein Stück Küstenlandschaft, in der das Badeleben an der Ostsee einst begonnen hat. Das Palais, das so gut in diesen Nostalgietrip passt, erstrahlt neuerdings in altem Glanz. Nach jahrzehntelanger Nutzung als polytechnische Oberschule während der DDR-Zeit, nach Jahren des Leerstands und langen Umbauarbeiten, genießen nun die Doberaner und die Hotelgäste wieder ein nobles Ambiente.

Nobel die Fassade, das Foyer, der Aufgang zu den Zimmern, nobel die Rezeption und die Bar: Kronleuchter an den Decken, Parkett und Marmor auf den Böden, das Mobiliar aus edelsten Hölzern. Das "Prinzenpalais", so wurde das Haus schon im Baujahr 1821 genannt, fügt sich elegant in das Ensemble der herrschaftlichen Gebäude im Zentrum der alten Badestadt ein. Nichts wirkt steif oder gar versnobt. Für eine sogar heitere Atmosphäre sorgen der 41 Jahre alte Hausherr Axel Kross und sein freundliches Team. Kross stammt aus Warnemünde, hat in Mannheim Koch gelernt, in Lüneburg studiert und in Hamburg erste gastronomische Erfahrungen beim Kempinski-Catering gesammelt. In Schweden hat er seine Frau Marie kennengelernt. Auch die bei-den Kinder des Paares, Carl Ludvig (9) und Carl August (6), stecken mit ihrer Fröhlichkeit die Gäste oft schon beim Einchecken an.

Die insgesamt nur 30 Zimmer verteilen sich auf das Haupthaus und das sogenannte "Kleine Palais" im Garten. Die Räume dort entsprechen dem gediegenen Komfort des Vorderhauses. Das Restaurant "Orangerie" im Souterrain, mit direktem Zugang zur großen Gartenterrasse, passt sich in Ausstattung und Angebot dem Charakter des Hauses an. Küchenchef Silvio Arndt (33) hat sich seine Meriten in der "Hohen Düne" von Warnemünde erworben. Er bietet leichte und moderne Versionen einer klassischen Küche an, kocht mit Lust, Kreativität und frischen Produkten aus der Umgebung.

In der Bar des "Prinzenpalais" warten Digestifs an, die einen Abend angemessen abrunden. Man trinkt Meukow, einst der bevorzugte Cognac am russischen Zarenhof, oder einen Hine Rare, wie er bis heute in den Buckingham Palace geliefert wird.

Ein paar Kalorien mag man sich in der Sauna abschwitzen oder bei den vielfältig angebotenen Massagen. Von einem richtigen Spa aber träumt Axel Kross noch. Die Aufnahme in die Gruppe der Romantikhotels erhofft er sich indes schon bald.

Im Ort ist das Hotel bereits bestens "angekommen". Ein Jahr nach der Eröffnung tagen und feiern unter anderem der Sportverein und die Rotarier regelmäßig im neuen Haus. Die Lage ist zentral, nur 300 Meter vom Doberaner Münster entfernt. Der Weg führt durchs Grüne, vom Hotel ins Klosterareal zur Zisterzienserkirche, dem Kostbarsten, was mecklenburgische Backsteinkultur zu bieten hat.

Axel Kross leitet auch das Hotel "Friedrich-Franz-Palais", nur ein paar Meter entfernt vom "neuen" Haus. Dort war schon die holländische Königin Beatrix zu Gast. Ihr Besuch galt iner Spurensuche, die in die Jugendjahre ihres verstorbenen Mannes zurückreicht: Claus von Amsberg, aus altem mecklenburgischem Landadel stammend, hatte 1946 im Doberaner Gymnasium sein Abitur gemacht.

Das Buch zur Serie "Kleine Fluchten" wird bald erscheinen. Infos und Bestellungen: www.abendblatt.de/shop oder Telefon 040/347-265 66.