Golfen am Morgen, Stempelmassage am Nachmittag und ein feines asiatisches Drei-Gänge-Menü am Abend - hier kann man perfekt abschalten.

Zur Begrüßung hängt ein kleines, bunt bemaltes Schiff aus Metall mit dem Schriftzug "Willkommen" an der Tür des Appartements. Eine aufmerksame Geste zur Einstimmung unseres Aufenthalts in dieser Hotelanlage, die mit ihren reetgedeckten Ferienhäusern einem kleinen Dorf nachempfunden ist.

Erschaffen hat all dies der Bauingenieur und Unternehmer Rainer Stephani. Geboren wurde er in Gotha, verbrachte aber den größten Teil seines bisherigen Lebens in München. Usedom kannte er aus seiner Kindheit, und da lag es nahe, dass seine erste Reise nach der Wende in die neuen Bundesländer wieder hierherführte. Der begeisterte Golfspieler fuhr durch die faszinierende Landschaft am Balmer See ("hier habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Adler gesehen"), und plötzlich hatte er die Vision, in dieser herrlichen Umgebung einen Golfplatz zu bauen. "Da ich beim Golfspielen auch gern dort übernachte und wohne, war der nächste Gedanke, gleich die Unterkünfte mit zu errichten." 1998 war es dann endlich so weit, das Hotel konnte eröffnet werden. Die Vorteile des 36-Loch-Platzes sprachen sich unter den Golfern schnell herum. Aber nicht nur diese profitieren heute von dem gelungenen Hotelensemble. "Die Lage und Ruhe sind das Kapital dieser Anlage," stellt der Inhaber fest. Und auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Tennis spielen kann man hier übrigens auch.

In dieser Abgeschiedenheit lässt sich hervorragend abschalten. Nicht zuletzt trägt dazu der großzügige Wellnessbereich bei. Hier findet der Gast auf 1000 Quadratmetern nicht nur die übliche finnische Sauna, Softsauna und Dampfbad, sondern darüber hinaus auch einige Besonderheiten. Dazu gehören die Eisgrotte zum Abkühlen, das Aromadampfbad, die Infrarotkabine und als Ruheraum sogar eine Salzgrotte. Natürlich steht ein Fitnessraum zur Verfügung.

+++Millionenschaden bei Hotel-Brand auf Usedom+++

Unter der Vielfalt an Massagen gibt es auch außergewöhnliche Anwendungen wie die asiatische Kräuterstempelmassage. In dem eigens dafür erbauten Asia-Pavillon mit seinem japanischen Garten kann man sich in der exklusiven Holzwanne bei einem Entspannungs- und Wohlfühlbad verwöhnen lassen. Nicht nur hier genießt man dabei den unvergleichlichen Blick auf den See.

Das große Schwimmbad wird noch ergänzt durch ein Außennaturbecken. Von den ergonomisch geformten Holzliegen, die sich auf den terrassenförmig angelegten Ebenen befinden, hat man einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft. Die üppigen Pflanzen und die erdfarbenen Fliesen geben dem Ganzen einen fast tropischen Charakter.

Die Zimmer, Suiten und Appartements sind geräumig und vermitteln mit ihrer ländlich-modernen Einrichtung ein sehr wohnliches Ambiente, in dem man sich gern aufhält. Von den Balkonen oder Terrassen hat man einen weiten Blick auf die sanften Hügel des großen Golfplatzgeländes.

Einen vornehmen Eindruck macht besonders das "Clubhaus". Schon beim Einchecken beeindruckt die große Lobby mit dem Kamin und den bequemen Sofas. Über die beiden Flügeltreppen mit ihren roten Läufern und dem kunstvoll gestalteten Geländer aus Schmiedeeisen, das schon fast ein wenig hochherrschaftlich wirkt, gelangt man in das stilvoll eingerichtete Restaurant. Viele der Gäste buchen die günstige Halbpension, die jeden Abend aus drei Gängen besteht. Es kann aber auch à la carte bestellt werden.

Der aus Kasachstan stammende Alexander Fries bekocht seine Gäste und bietet eine Vielfalt an nationalen und internationalen Speisen. Aus seiner persönlichen Vorliebe für Asien lässt er sich zusätzlich inspirieren. Wer die deftigere Küche bevorzugt, kann dies in der nicht weit entfernten "Alten Schule" bekommen, die ebenfalls zum Hotel gehört.

Gefeiert wird in der rundum verglasten "Orangerie" mit 360-Grad-Panoramablick. Bei schönem Wetter stehen zwei große Außenterrassen zur Verfügung. Am Abend gehört ein Besuch der im englischen Stil gehaltenen Bar zum Pflichtprogramm. Dieser kommunikative Ort ist gut besucht, wobei der Umgang miteinander locker ist. Auf Etikette wird nicht so viel Wert gelegt. Das typische nordische Understatement kommt hier zum Tragen.

Die berühmten Bäderorte von Usedom sind in nur zehn Minuten Autofahrt erreichbar. Der Hausherr ist mittlerweile hier sesshaft geworden und wohnt nahebei. "Für mich gibt es nichts Schöneres, als schon morgens beim Aufwachen das Abschlagen der Golfer zu hören."