Das Hotel Amano in Berlin-Mitte punktet durch seine Lage im Szeneviertel, ausgefallenes Design und ungewöhnliche Kombinationen

Alles drängt zur Mitte, besonders in Deutschlands Hauptstadt. Denn nirgendwo sonst sind in den letzten Jahren so viele neue Hotels erbaut worden wie in Berlin-Mitte, dem angesagten Szeneviertel der Metropole. Von hier aus sind viele touristische Highlights schnell zu erreichen. Grund genug für Hotelinvestoren, sich in dem Stadtteil anzusiedeln.

Dies gilt auch für das Amano, das es seit September 2009 gibt und dessen Name eine italienisch-spanische Wortschöpfung ist. Klingt irgendwie gut. Die klassische Fassade ist aus hellem Naturstein. Schmuckstück des "nur" Drei-Sterne-Hotels ist die Lobby, die durch Größe und Luxus das Flair eines Grandhotels hat. Auf den bronzefarbenen Bänken lässt man sich gern nieder. Edle Teppiche, verzierte Tabletts und Kerzenhalter geben dem Ganzen eine leicht orientalische Note. Die Berliner Architektin Ester Bruzkus hat es verstanden, in der Empfangshalle einen Ort der Begegnung zu schaffen.

Schick sehen sie aus, die Damen am Empfangstresen in ihren cremefarbenen Wickelblusen. Mal was anderes als das sonst übliche strenge Outfit. Die modische Kleidung wirkt locker, ebenso wie der charmante Umgang mit den Gästen. Der Kunde wird sogleich mit Ausgehtipps in der Umgebung versorgt, die in einem eigens erstellten Mini-Faltplan aufgeführt sind. Alle darin erwähnten Restaurants, Bars, Klubs, Cafés, Galerien und Museen sind leicht zu Fuß zu erreichen.

Die junge Hoteldirektorin Corinna Schuster leitet das Hotel seit Beginn. Ihr Weg führte sie nach der Ausbildung von der Mosel über Düsseldorf in dieses Haus. "Das Designkonzept des Hotels sieht unterschiedliche atmosphärische Bereiche vor, die zur Anregung oder Entspannung dienen", erklärt sie die Absicht der Bauherren. So verfügt das Hotel über einen Garten mit Bouleplatz und eine Dachterrasse, ausgestattet mit italienischen Möbeln und geflochtenen, silberfarbenen Betten aus Indien.

"Wir sind nicht spezifiziert", findet sie, "hier sollen sich alle wohlfühlen." Dazu dient das Konzept "mixed & matched", eine Kombination verschiedener Stile, Farben und Formen. Schneeweiß sind die Flure, die zu den Zimmern führen. Die Wände sind mit Lichtleisten versehen. Einen kräftigen Farbkontrast setzt die Auslegware, die aussieht wie ein Patchwork aus Perserteppichen.

Die Ausstattung der Zimmer setzt auf klare Formen und hochwertige Materialien wie den schönen Parkettboden. Hohe Bogenlampen vervollständigen den zeitlosen Look, Schwarz-Weiß-Fotos setzen künstlerische Akzente. Technisch ist man auf dem neuesten Stand. Ein LCD-Fernseher ist Standard, W-LAN kostenlos, gegen Entgelt gibt es iPods mit dem "Sound der Hauptstadt" und einen iPod-Guide mit Infos zu Szenetreffs. Wer Musik vom eigenen MP3-Player hören möchte, kann eine Soundstation leihen.

Der Frühstücksraum befindet sich angrenzend an die Lobby. Hat man sich am Büfett bedient, kann man am langen Tresen mit Blick aus dem Fenster speisen. Oder man sitzt an einem der runden Tische mit den roten Holzstühlen.

Wer sich ins Nachtleben stürzen will, braucht nicht weit zu gehen, denn die Hotelbar ist einer der neuen "Hotspots" von Berlin. Klassische Drinks und ausgefallene Cocktails werden serviert, es gibt Antipasti und Sandwiches, auch Austern sind im Angebot, donnerstags und sonnabends legen DJs auf.

Bis 1 Uhr nachts liefert das Restaurant Transit asiatische Köstlichkeiten aufs Zimmer. Es gibt keine Minibar, aber einen Automaten in der Lobby, der Getränke und nützliche Dinge wie Zahnbürste, Einwegkamera, Regenponcho und Seifenblasen enthält.

Das Amano bietet mit hohem Komfort eine echte Bereicherung "mittenmang" in der lebendigen Hauptstadt.

+++ Alle kleinen Fluchten zum Nachlesen +++

Die Bücher zur Serie: Jeder der fünf bislang erschienenen Bände kostet 12,95 Euro. Infos: www.abendblatt.de/shop