Von Accra nach Nairobi und über Kapstadt nach Marrakesch: Um die Vielfalt Afrikas zu erleben, muss man sich diesen Sommer weder impfen lassen, noch ins Flugzeug steigen. Nachdem das „African Food Festival“ in Berlin im Vorjahr 5000 Besucher begeistert hatte, kommt die Veranstaltungsreihe am 9. und 10. Juni erstmals nach Hamburg.

Der Veranstaltungsort hat Symbolcharakter. Auf dem Gelände des MLove Future City Campus in der HafenCity legten nahe dem Kakaospeicher zur Zeit der Kolonialisierung Schiffe der ­Deutschen Ost-Afrika Linie an. Diese Stätte ehemaliger Unterdrückung wird zwei Tage lang zum Ort kultureller Verständigung und interkulturellen Austauschs. Pamela Owusu-Brenyah, Gründerin des Veranstalters ­Afro ­x Pop, wollte das Festival vor allem vor diesem Hintergrund in ihre Heimatstadt Hamburg holen.

Was erwartet einen an diesem afrikanischen Wochenende? Zum einen kontemporäre und traditionelle afrikanische Küche, aber auch ganz neue Kombinationen, die sich daraus entwickelt haben. Nennt sich dann ­Afro-Fusion. Afrikanischstämmige Gastronomen und Street-Food-Start-ups präsentieren von gegrilltem Fleisch, Meeresfrüchten und Gemüse bis zu veganen Gerichten eine Vielzahl solcher exotischer Köstlichkeiten. Vegetarischer ­Jollof Reis aus Nigeria oder Koki Beans aus Kamerun sind ebenso vertreten wie das ugandische Gericht Rolex, das nichts mit Schweizer Uhren, jedoch umso mehr mit gebratenen Eiern zu tun hat.

Internationale Musiker präsentieren dazu afrikanische Musik, die genauso vielfältig ist wie die Küche des Kontinents. Unter den Live-Musikern sind die Hamburger R-’n’-B- und Soul-Sängerin Dalila und der Ghanaer Kyekyeku, der Afrobeat und ghanaischen Folk spielt.

Während die Erwachsenen schlemmen, dürfen Kinder sich tagsüber im „Kids Corner“ vergnügen, unter 10 Jahren sogar kostenlos. Wenn die Kleinen dann abends im Bett sind, sollten sich alle anderen die Festival-Afterparty nicht entgehen lassen. Sonnabendnacht legen im Club „25“ an der Reeperbahn deutsche und niederländische DJs auf, darunter Nerima Groove und MR Bellakoud. Zu feinstem Afro, Hip-Hop, Dancehall und R’n’B kann man bei afrikanischen Snacks und Drinks den ersten Tag des Festivals mit Blick auf den Spielbudenplatz von der Open-Air-Terrasse des Clubs ausklingen lassen. So entspannt kann ein afrikanischer Tag in Hamburg zu Ende gehen.

African Food Festival Hamburg 9./10.6., Sa/So jeweils 12 bis 22 Uhr, MLove Future City Campus, Baakenhöft/HafenCity; Sa 22.00 Festival-Afterparty im „25“, Reeperbahn 25, Tickets 3,84 bis 13,96 Euro