Spätlese – das ist eigentlich ein Prädikat für Qualitätsweine. Durch die späte Trauben-Ernte erlangt der edle Tropfen seine hohe Qualität und den Status als Premiumprodukt. Dass diese Regel auch für ältere Menschen gilt, zeigt Folke Braband in seiner Komödie „Spätlese“, die ab heute unter der Regie von Stefan Leonard im Kleinen Hoftheater in Hamburg-Horn aufgeführt wird.

Agnes, Maria und Josefine verbringen den Herbst ihres Lebens in der Seniorenresidenz Abendrot. Die drei Damen vertreiben sich das Übermaß an Zeit mit Bridgepartien, Beerdigungen, Trauerreden und der Erinnerung an frühere Tage. Alt werden – das muss doch auch anders gehen, finden sie.

Und so verpflichten sie kurzerhand den neuen Pfleger Mehmet zum Strip-Poker, um für frischen Wind im Seniorenheim zu sorgen. Noch lebendiger wird die Runde, als der charmante Bruno auftaucht und die betagten Frauenherzen höher schlagen lässt.

„Spätlese“ sei ein sehr humorvolles Boulevardstück, erklärte Regisseur Leonhard bereits im Interview mit dem Onlineportal „Theater Hamburg“. „Wie in der TV Serie Golden Girls gibt es auch hier starke Frauenfiguren und viel spaßigen sprachlichen Schlagabtausch.“

Neben der Premiere feiert das Theater noch ein weiteres Ereignis. Nach langer Zeit stehen die Intendantinnen Claudia Isbarn und Petra Behrsing wieder gemeinsam auf der Bühne. Die Freundinnen gründeten das Boulevardtheater im Jahr 1985. Mit „Spätlese“ wollen sie alle Altersgruppen ansprechen und zeigen, dass Älterwerden immer Teil des Lebens ist – egal wie alt man selber ist.

„Spätlese“ Fr 17.2., 19.30, Kleines Hof­theater, Bei der Martinskirche 2, Karten zu 20, ermäßigt 18 Euro