Da staunt Batman buchstäblich Bauklötze: Sein ewiger Widersacher Der Joker stellt sich freiwillig der Polizei. Go­tham City ist plötzlich der sicherste Ort der Welt. In „The Lego Batman Movie“ ist das nicht das Ende, sondern erst der Anfang des turbulenten 3-D-Animationsspaßes. Schon nach wenigen Minuten kommt es in dem rasant geschnittenen Streifen zum ersten großen Showdown: Der Joker hat einen bösen Plan ausgeheckt, um Go­tham endgültig dem Untergang zu ­weihen. Er hat sich freiwillige verhaften lassen, um die im Weltraumgefängnis inhaftierten größten Bösewichte des Universums freizulassen. King Kong, Medusa und der finstere Lord Voldemort aus „Harry Potter“ nehmen es als kleine Lego-Männchen mit dem ebenfalls auf wenige Zentimeter geschrumpften Batman auf.

Schnell wird aber klar, dass Batmans größter Feind letztlich gar nicht die Bösewichte sind, sondern er selbst. Der unter seiner Fledermaus-Maske zutiefst einsame Batman muss zu sich selbst finden und die Hilfe von Freunden annehmen. Nur so kann er verhindern, dass die Monster das auf Legoplatten stehende Bauklötzchen-Gotham auseinanderreißen. Die Batman-Figur war bereits im ersten Lego-Film zu sehen, der 2014 in die Kinos kam. In dem Movie riskierte er eine ziemlich dicke Lippe und ernannte sich kurzerhand zur Hauptfigur. Das sei beim Publikum so gut angekommen, dass der einsame Rächer nun die Hauptrolle in einem eigenen ­Lego-Leinwandabenteuer übernehmen dürfe, erläutert eine Sprecherin des Spielzeugherstellers.

Bei Lego ließ der erste Film durch den Verkauf passender Spielsets ordentlich die Kassen klingeln. Für die Animationsschmiede des Hollywoodstudios Warner Brothers war es 2014 die erste große Produktion nach elfjähriger Pause. Mehr als 460 Millionen Dollar spielte „The Lego Movie“ weltweit ein. An diesen Erfolg wollen die Unternehmen anknüpfen: Die Batman-Figuren stehen bereits in den Regalen. „The Lego Batman Movie“ ist aber keineswegs nur ein Film für Kinder. Die Gags funktionieren in allen Altersklassen.

„Alle wichtigen Filme beginnen schwarz“, sagt der Superheld am Anfang, als die Kino-Leinwand noch dunkel ist. Das Passwort seines Bat-Computers lautet „Ironman nervt“ – weil Batman andere Superhelden nicht ausstehen kann. Kein Wunder: Die Superhelden-Konkurrenz ist in diesem Jahr groß. Die Verfilmungen von Spider-Man, Wolverine und Wonder Woman kommen bald in die Kinos. Und im Herbst folgt mit „The Lego Ninjago Movie“ bereits der nächste Lego-Film.

Der Bauklötzchen-Batman hat trotzdem gute Chancen, ganz oben in den Kinohitlisten mitzumischen. Denn wer hätte das gedacht: Sogar Lego-Männchen können große Gefühle transportieren. Beim sentimentalen Batman-Finale kullern nicht nur aus den Augen der kleinen Plastikfiguren animierte Tränen, auch im Kinosaal fangen bei der Super-Hero-Preview einige Erwachsene das Schniefen an.

Bevor der Abspann kommt, bleibt die Leinwand für ein paar Sekunden weiß. „Alle wichtigen Filme hören immer weiß auf“, sagt Batman aus dem Off.

„The Lego Batman Movie“ USA 2016, 90 Minuten, ab 6 Jahren, Regie: Chris McKay, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, Savoy, UCI Mundsburg/Othmarschen/ Wandsbek