„Du benötigst einen besseren Komponisten für diesen Film, als ich es bin“, habe er Steven Spielberg gesagt, als der ihn um den Soundtrack für „Schindlers Liste“ bat, so John Williams einmal in einem Interview. „Ich weiß“, habe der Star-Regisseur geantwortet, „aber die sind alle tot.“ Eine nette Anekdote, die viel über Williams, diesen Großmeister der Filmmusik aussagt. Über seine Bescheidenheit und Demut – nicht selbstverständlich bei einem, der 50 Mal für einen Oscar nominiert war, 24 Mal für einen Golden Globe, 59 Mal für einen Grammy.

Von „Der weiße Hai“ bis „Indiana Jones“, von „Jurassic Park“ bis „Star Wars“: Für unzählige der ganz großen Hollywood-Blockbuster hat der 1932 in New York geborene Komponist und Dirigent die Musik geschrieben, sich dabei aber nie auf ein Genre festgelegt. Ob Action, Drama, Science Fiction oder Komödie, immer fand er den richtigen Ton.

Schon im Alter von drei Jahren lernte John Williams das Notenlesen, bereits als Kind spielte er Klavier, Trompete, Posaune und Klarinette. 1951 erschien seine erste Klaviersonate, wenig später sein erster Soundtrack. Zu einer Neufundland-Dokumentation. Den Durchbruch hatte er 1972 mit „Die Höllenfahrt der Poseidon“, in diesem Jahr gewann er auch seinen ersten Oscar (für „Anatevka“).

Neben Ennio Morricone, Hans Zimmer und James Newton Howard ist John Willimas einer der Filmmusik-Superstars; in der Barclaycard Arena widmet sich Dirigent Claudio Vandelli heute mit einem 70-köpfigen Sinfonieorchester dem riesigen Oeuvre des weltweit gefeierten Meisters.

Der hat übrigens nicht nur Filmmusiken geschrieben, sondern auch die Fanfaren für die Olympischen Spiele in Los Angeles (1984), Seoul (1988), Atlanta (1996) und Salt Lake City (2002), zwei Sinfonie sowie etwas Kammermusik. Am bekanntesten: das Stück „Air And Simple Gifts“ für die Vereidigung von Barack Obama im Januar 2009, damals gespielt von Itzhak Perlman, Yo-Yo Ma, Gabriela Montero und Anthony McGill. Für Donald Trump hingegen hat Williams nichts komponiert. Seltsam sei das, schrieb ein Fan bei Facebook. Mit der dunklen Seite der Macht kenne Williams sich doch eigentlich bestens aus.

„The Music Of John Williams Di 24.1., 20 Uhr, Barclaycard Arena, Sylvesterallee 10, Karten ab 58,20 Euro im Vorverkauf