Seine Musik ist Poesie und Virtuosität gleichermaßen. Wolfgang Schlüter, inzwischen 83 Jahre alt, gehört in Deutschland zu den Wegbereitern des modernen Jazz nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Vibrafonist wurde sogar als einer der wenigen deutschen Musiker im Poll des amerikanischen Jazzmagazins „Downbeat“ in den Bestenlisten geführt.

Im Jahr 2013 erhielt Schlüter für das Album „Visionen“, das er mit seinem Quartett und der NDR Bigband aufgenommen hat, einen Echo Jazz. In diesem Herbst hat der Jazz-Veteran das nächste Album veröffentlicht. „Breathing As One“ ist eine Duo-Aufnahme mit dem jungen, in Hamburg lebenden Pianisten Boris Netsvetaev, der auch zu Schlüters Quartett gehört.

Der Vibrafonist spielt darauf ein paar eigene Kompositionen wie den „Blues For Michael“, den er seinem langjährigen musikalischen Partner Michael Naura gewidmet hat, „I Remember Karin“, eine Hommage an seine verstorbene Frau, „Summertime In Rhen“ oder „Julchens Dilemma“. Auch Tadd Damerons „Hot House“ und Franz Lehárs „Dein ist mein ganzes Herz“ interpretiert er zusammen mit Netsvetaev. Lehárs Stück aus der Operette „Das Land des Lächelns“ wurde von Pianist Oscar Peterson in den Jazz-Kanon eingeführt.

Der Albumtitel „Breathing As One“ ist zutreffend, denn Vibrafonist und Pianist musizieren so vertraut miteinander, als wären sie wirklich nur eine Person. Netsvetaev hat an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater bei Schlüter studiert und ist seit einigen Jahren sein Wegbegleiter. Ihr Gemeinschaftsprojekt präsentieren beide am 17. Dezember bei einem Konzert im Birdland.

Wolfgang Schlüter/Boris Netsvetaev Sa 17.12., 21 Uhr, Birdland, Gärtnerstraße 122, Karten zu 13,50 Euro an der Abendkasse