Eine Katastrophe in zwei Akten. Während die erste Hälfte des Films „Deepwater Horizon“ seine Helden im familiären Alltag vorstellt, bis sie sich auf den Weg zur Arbeit machen, zeigt der zweite Teil Menschen im vergeblichen Kampf gegen Natur und Technik und wird zum nach allen Regeln der Hollywoodkunst aufgebrezelten Special-Effects-Spektakel um eine in Flammen untergehende Ölbohrinsel.

Der Titel ist Programm. Am 20. April 2010 explodierte im Golf von Mexiko die BP-Ölbohrinsel Deepwater Horizon. Elf Arbeiter kamen ums Leben. Die Küsten der US-Bundesstaaten Louisiana, Texas, Mississippi, Alabama und Florida wurden von Öl verseucht. Der britische Ölkonzern BP musste 4,5 Milliarden Dollar für das Auslösen einer Ölpest bezahlen.

Regisseur Peter Berg („Hancock“) holt dieses tragische, durch Geldgier und Fehlentscheidungen provozierte Unglück nun starbesetzt (von John Malkovich bis Kate Hudson) und mit einem mehr als 100 Millionen Dollar schweren Budget auf die Leinwand. Man kann ihm ein Bemühen um größtmögliche Authentizität nicht absprechen. Der Film hält sich aber nicht lange mit Ursachenforschung auf. Stattdessen wird die Kata­strophe mit intensiver Bilderwucht in Szene gesetzt. „Deepwater Horizon“ ist ein explosives Dokudrama, bei dessen ausgetüftelter Haudrauf-Ästhetik die Spannung aber auf der Strecke bleibt.

„Deepwater Horizon“ USA 2016, 107 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Peter Berg, Darsteller: Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Kate Hudson, täglich im Cinemaxx Dammtor, UCI Othmarschen, UCI Wandsbek