Ideen gibt’s – die werden manchmal, wenn auch mit Verspätung wahr. Konrad Stöckel (38), komischer Zauber- und Kuriositätenkünstler sowie Wissenschaftsexperte („Plietsch“/NDR), hat immer wieder neue verrückte. Bei seiner traditionellen Weihnachtsshow einen Tag vor Heiligabend 2014 im ausverkauften Schmidt Theater verteilte er wie immer Geschenke an die 400 Besucher: damals Eintrittskarten für eine etwas andere Show – Helmut Fuchs Bardun und Gäste am 19. Oktober 2016 im Großen Saal der Laeiszhalle „Helmut wer?“, fragten sich die meisten. Weil der Name Fuchs Bardun nur Insidern was sagt(e), gabs’s dazu T-Shirts mit dessen Konterfei und dem aufgedruckten Slogan „Der Mann aus dem Nichts!“

Der von Stöckel derart Betitelte nimmt es mit Humor – schließlich ist der heutige Abend ein nachträgliches Geschenk zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 2014. „Als mir Konrad gesagt hat, wir machen das in der Laeiszhalle, hab ich erst geschluckt“, erzählt Fuchs Bardun. „Aber ich habe großes Vertrauen, in das, was er macht. Konrad hat den Großmut, alle Menschen anzusprechen und die Künstler an der richtigen Stelle einzusetzen“, sagt der 62-Jährige.

Beide kennen sich seit 16 Jahren. Im Künstlerhaus Wendenstraße 45 in Hammerbrook, lange Zeit Hamburgs einziges unsubventioniertes derartiges Gebäude, stellten sie bis 2005 auch die „Sideshow“ auf die Bühne, ein langjähriger Geheimtipp der Hamburger Kleinkunstszene. Damalige Mitstreiter wie Musikkabarettist Michael Krebs, Lindenberg-Double Asfalt Hütte (jetzt mit Scorpions-Schlagzeuger Pitti Hecht) oder die singende Schauspielerin Eva Langer gehören heute Abend ebenso zum Show-Aufgebot aus Musik, Comedy und Entertainment wie Schmidt-Hausgrantler Wolfgang Trepper, Parodist Jörg Knör und Tango-Star Javier di Ciriaco aus Argentinien.

Denn auch Fuchs Bardun, der als Schauspieler vor Jahrzehnten in Ida Ehres Kammerspiele begann, in der Fabrik und in Freien Gruppen spielte sowie Theaterstücke schrieb, geht inzwischen hauptberuflich seiner Tango-Passion nach: Mit Partnerin Jana Osterhus und ihrem gemeinsamen Projekt „Tango für Senioren“ helfen sie bei bis zu 200 Auftritten pro Jahr in Heimen alten Menschen musikalisch, körperlich und geistig auf die Sprünge.

Auch ansonsten hat Fuchs Bardun reichlich Bühnenerfahrung:; Er macht seit 40 Jahren Musik und singt zur Gitarre. 18 seiner Songs bilden den roten Faden des heutigen Abends. Ein Lied, die „Sideshow“-Melodie, darf nicht fehlen: „So ist die Show, so ist das Leben, wir stehen immer wieder auf“, lautet der Refrain. Fuchs Bardun sang ihn zwei Stunden, nachdem ihn geschrieben hatte. Ein Lied aus dem Nichts vom „Mann aus dem Nichts“. Das Potenzial zum Gassenhauer mit ironischem Unterton hat er sich bewahrt – CDs aber gab’s nur für Freunde.

Und auch heute in der Laeiszhalle soll es noch T-Shirts mit seinem Konterfei geben. „Und wer noch die Karten vom 23. Dezember 2014 hat, kann sie am VIP-Counter eintauschen“, sagt Fuchs Bardun schmunzelnd.

Live in Concert: Helmut Fuchs Bardun und Gäste Mi 19.10., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz, Karten zu 20,99 Euro im Vorverkauf, 23 Euro an der Abendkasse