Äh, was singen die denn da? „Hortz Fur Dëhn Štekëhn Wešt? Kobaïa ïss dëh Hündin?“ In der Tat erschließen sich die Inhalte der Magma-Kompositionen nicht so ohne Weiteres, denn die französische Band hat zu ihrer Gründung vor fast 50 Jahren eine Kunstsprache erfunden: Kobaïan. Und in der erzählt sie nun eben ihre Geschichten. Die handeln von fremden Welten und spiritueller Erlösung, von Kampfhandlungen auf unserem Planeten und anderswo. Von der Sehnsucht nach Frieden und Glück.

Musik, die sich im Spannungsfeld von Progressive Rock, Jazz und osteuropäischer Folklore bewegt. Auch an Carl Orffs „Carmina Burana“ erinnert so manches, was Schlagzeuger Christian Vander, seine Ex-Frau und Sängerin Stella Vander sowie die immer mal wieder wechselnden Begleitmusiker auf zahlreiche Alben gepresst haben.

Lange Stücke sind das, die gern mal die 45-Minuten-Grenze knacken und in ihrer Rauschhaftigkeit das Publikum längst nicht mehr nur in Europa, sondern auch in den USA und China begeistern. Nachzuhören auch auf den zahlreichen Live-Alben, die Magma im Laufe der vergangenen Jahrzehnte veröffentlicht hat, zusammengefasst auf der Zwölf-CD-Box „Köhnzert Zünd“. Hier gibt es etwa den legendären Paris-Mitschnitt von 1975, der die Band in einer ihrer vielen Hochphasen präsentiert. In Hamburg war Magma nur sehr selten zu Gast, ältere Fans erinnern sich immerhin an einen Auftritt Mitte der 80er-Jahre in der Fabrik. Damals allerdings unter dem Namen Offering und mit einem doch deutlich jazzlastigeren Programm.

Die seltene Möglichkeit, die vielleicht ungewöhnlichste Band unseres Planeten live zu erleben, sollte sich am 13.10. niemand entgehen lassen. Immerhin haben Vander und Co. mit „Zeuhl“ (sprich: Suul) ein eigenes Genre geschaffen, vor allem in Frankreich und Japan zahlreiche Bands beeinflusst. Was Sätze wie „Hortz Fur Dëhn Štekëhn Wešt oder Kobaïa ïss dëh Hündin“ bedeuten, wird da schnell zur Nebensache.

Magma Do 13.10., 20 Uhr, Markthalle, Klosterwall 9-21, Karten zu 29 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse