Am Wochenende ist es auf der Saarlandstraße und am Südring in der Regel relativ ruhig. Spaziergänger und Jogger genießen die Idylle der Natur. Seit Ende der 90er jedoch dominieren dort fast alljährlich Anfang September zwei-, drei- und vierrädrige Fahrzeuge. 1999 hob der Barmbeker Uwe Quentmeier das „1. Moto Revival aus der Taufe, seitdem knüpfen Oldtimer-Fans an eine fast vergessene Tradition an: die Hamburger Stadtparkrennen. Zwischen 1934 und 1952 – dem Ende nach einem Unfall mit zwei toten Zuschauern und mehreren Verletzten – lockte es bis zu 70.000 Zuschauer an. Schorsch Meier etwa, auf seiner BMW eine Motorrad-Legende, raste mit 134 km/h über den Südring – da wäre heute der Lappen lange Zeit weg. Zu Recht.

Wenn diesmal mehr als 300 Fahrzeuge auf der 1,7-km-Strecke starten, geht es nicht um Tempo, sondern um Taktik – und Nostalgie. In sogenannten Gleichmäßigkeitsprüfungen fahren Teilnehmer aus dem In- und Ausland in 13 Klassen sowie in der Sonderklasse (klassische Rennmotorräder). Die ältesten Bikes stammen von 1903, die jüngsten Rennwagen sind Baujahr 1984. So manche der etwa 25.000 Besucher sind in (kostenloser) Begleitung von Papi (oder auch Mami) noch jünger, familiäre Ultra-Youngtimer gewissermaßen. Wie die Erwachsenen können sie auch an der Haarnadelkurve Saarlandstraße Fotos schießen. Mehr Ruhe für Selfies und zum Austausch gibt es im Fahrerlager oder auf dem Oldtimerparkplatz zwischen Freilichtbühne und Jahnring.

15. Stadtpark-Revival Sa 3./So 4.9., jeweils 8.30 bis 20 Uhr, Südring/Saarlandstraße, Eintritt 20 Euro (3 Kinder bis 15 Jahren inkl.)