Fußballer wie Fans vom FC St. Pauli wissen, wie wichtig es ist, ständig in Bewegung zu bleiben. Dieses Prinzip lässt sich auch auf das Freiluftfilmfestvial an gleicher Stelle übertragen. Nachdem das Sommerkino in den vergangenen Jahren auf der Haupt-, der Gegen- und der Südtribühne veranstaltet wurde, kann man diesmal von der Nordkurve aus Filme gucken. Da schließt sich ein Kreis.

Wer am heutigen Sonnabend Kino unter freiem Himmel genießen möchte und geduldig genug ist, das Motto „warte, bis es dunkel wird“ auszusitzen, darf sich auf drastische Unterhaltung freuen. Quentin Tarantinos Western „The Hateful 8“ ist nichts für Zartbesaitete. In der Originalfassung mit Untertiteln kann man mitverfolgen, wie Samuel L. Jackson als Kopfgeldjäger Warren versucht, seine Gefangene Daisy (Jennifer Jason Leigh) gegen einen entsprechenden Betrag in der nächsten Stadt abzuliefern. Beide schneien zusammen in einer Hütte in Wyoming ein. Den Raum teilen sie sich mit sechs undurchsichtigen und gefährlich wirkenden Gesellen.

Knallhart und lakonisch zugleich ist Quentin Tarantinos zweite Auseinandersetzung mit dem Western nach „Django Unchained“. Gedreht hat er sein Kammerspiel im üppigen 70-Millimenter-Format.

Am Sonntag wird es hoffentlich neben dem Millerntor-Stadion filmreifen Szenen geben, wenn auf dem Heiligengeistfeld das Spiel Deutschland-Ukraine im Public Viewing erlebbar ist. Mit dem Kino geht es im Stadion am Montag weiter. Zu sehen ist dann die Tragikomödie „Das brandneue Testament“ von Jaco van Dormael. Der belgische Regisseur erzählt, was passiert, wenn man Gott als Stinkstiefel in eine Plattenbausiedlung nach Brüssel versetzt. Dienstag folgt mit „Picknick mit Bären“ eine Komödie mit Robert Redford und Nick Nolte. Die Senioren machen sich trotz ihres Alters auf einen zu Fuß auf einen 3500 Kilometer langen abenteuerlichen Marsch.

St. Pauli-Sommerkino: „The Hateful 8“ (OmU) Sa 11.6., 22 Uhr, Millerntor-Stadion, Eingang Heiligengeistfeld, Karten 8, ermäßigt 7 Euro, Zuschlag bei Überlänge