Ins Neni würde man sofort bedenkenlos einziehen. Hier gibt es große Ledersofas mit riesigen Kissen, das Licht fällt golden-weich in den Raum.

Doch das Neni im Untergeschoss des 25hour Hotels in der HafenCity ist weniger ein Designtempel mit barocken Fassaden als ein (bereits in anderen Großstädten erfolgreiches) Restaurant, das sich auf ostmediterrane Küche spezialisiert hat. Kichererbsen (vor allem in der Humus-Variante), Aubergine und Hühnchenfleisch spielen hier eine Hauptrolle. Die Zutaten werden gern langsam geschmort, das Fleisch nicht unter sechs Stunden im Ofen gebacken. Die wahrscheinlich kostspieligste, aber auch beste Art, der DNA des Neni auf die Spur zu kommen, ist ein selbst zusammengestelltes Vorspeisenbüfett aus verschiedenen Mezze: Die Süßkartoffeln aus dem Ofen mit gerösteten Mandeln, Schmand und Rucola-Spinatsalat mit Zitrusvinaigrette (6,50 Euro) sind eine so interessante wie wohlschmeckende Kombination; von den Frühlingsrollen mit Spinat-Ziegenkäse-Füllung und Zaziki-Dip (5,50 Euro) könnte man mühelos ein Dutzend verdrücken. Einzig die Auberginen vom Grill auf Tomaten-Salsa mit Tahina und Ei (6,50 Euro) sind weniger geröstet als nahezu verkohlt. Dass es über den starken Verbrennungsgrad bereits Beschwerden hagelte, darauf hatte die freundliche Kellnerin allerdings hingewiesen. Köstlich ist der Brotsalat mit Garnelen, für den man (bei geringem Sättigungsgrad) 17,50 Euro hinlegen muss. Andererseits: So bleibt Platz für ein Schokoküchlein oder den New York Cheesecake (7 Euro). Für den Namen Neni hat Inhaberin Haya Molcho übrigens die Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Söhne zusammengesetzt: Nuriel, Elior, Nadiv, Ilan. „Der Name widerspiegelt ihre Philosophie, da die Familie ein wesentlicher Teil ihres Lebens ist“, heißt es. Das molchosche Zuhause scheint ein guter Ort zu sein.

Neni Osakaallee 12,motags bis freitags 6.30 bis 23 Uhr, sonnabends und sonntags von 7 bis 23Uhr, T. 555 57 54 42