Nummer fünf. Schlicht „Nummer fünf“ sollte Alfons’ neuer Soloabend eigentlich heißen. Es ist das fünfte Bühnenprogramm, das Emmanuel Peterfalvi, Erfinder und Darsteller des liebenswert-unbeholfenen Trainingsjacken-Trottels, für den bekannten Kult-Reporter („extra 3“, „Alfons & Gäste“, „Puschel TV“) geschrieben hat. Aber ganz so einfach war es denn doch nicht. „Lange im Voraus für die Veranstalter und die Tour einen Titel zu finden ist oft eine Qual“, erzählt Peterfalvi, „das Programm zu schreiben ist viel schöner“.

Und: Es kommt auf die Umstände an. 25 Jahre lebt der gebürtige Pariser jetzt in Hamburg, im hiesigen Kabarett-Theater Lustspielhaus feiert er an diesem Sonnabend erneut Premiere. Weil auch Peterfalvi mit seinen Büro- und Technikräumen zu den langjährigen Mietern des Schanzenhofs gehörte, denen zum 31. März gekündigt wurde, fanden die letzten Proben mit seinem improtheatererfahrenen Koautoren Ralf Schulze erstmals in neuen Räumen direkt neben und über deutschen Autohändler an der Hoheluftchaussee statt – umgeben von Umzugskartons zwar, aber immerhin halbwegs in Ruhe.

Plakatentwürfe von Alfons – wie gewohnt mit orangefarbener Trainingsjacke und Puschel-Mikrofon sowie dem Titel „Nummer fünf“ – existierten bereits, als Peterfalvi einen Anruf erhielt: Ein Marketingfrau aus der deutschen Filiale des französischen Mode- und Parfümkonzerns Chanel wies ihn freundlich, aber bestimmt daraufhin, dass die Verwendung jenes Titels teuer werden könne – die Chanel-Anwälte lauerten überall, und Nummer fünf (Nº 5) sei eine geschützte Marke. „Du bist auch schön, aber man sieht es nicht. Deine Schönheit ist geheim“, schmeichelte die Dame ihm – und lieferte damit letztlich den (späten) Titel für Alfons’ fünften Soloabend: „Das Geheimnis meiner Schönheit“.

Wie im Vorgänger-Programm „Wiedersehen macht Freunde“ will Peterfalvi mit seiner Figur eine durchgehende Geschichte erzählen – vom Kind zum Kabelträger bis hin zum Ingenieur sind einige Stationen. So erfahren die Besucher etwa, dass der kleine Pariser wegen seines Asthma-Leidens die langen französischen Sommerferien regelmäßig auf einem Bauernhof in der Provence verbrachte – trotz Hitze und der Gefahr beim Traktorfahren. „Werde, wer du bist“, riet der Bauer – den Philosophen Nietzsche bemühend – dem anfangs unwilligen Emmanuel. Auch spätere Erfahrungen mit seinem ersten Job bei einem französichen Fernsehsender wird Alfons zum Besten geben. „Ich habe gemerkt, dass die Leute es mögen, wenn ich mehr aus Alfons’ Leben erzähle“, sagt Peterfalvi.

Von Umfragen, die ihn bekannt gemacht haben, bleibt das Saalpublikum stets verschont. Und Filme mit Statements von Passanten gebe es im Bühnenprogramm nur noch drei, na ja, maximal vier, verrät Peterfalvi lächelnd.

„Das Geheimnis meiner Schönheit“ So 10.4., dann Mi 13. + Do 14.4., jeweils 20 Uhr, Lustspielhaus, Ludolfstraße 53, Karten zu 9,50 (ermäßigt) bis 26,50 Euro unter T. 55 56 55 56 und an der Abendkasse