„,Hail, Caesar‘ ist ein Prestigefilm, die größte Produktion des Jahres der Capitol Film“, erklärt Eddie Mannix, der für die Filmproduktionsfirma täglich viele (Über-)Stunden daran arbeiten muss, dass maulige Starlets, verwöhnte Schauspieler, eitle Regisseure, launische Drehbuchautoren, wirre Geldgeber und rechthaberische Produzenten beruhigt werden, wenn beim Dreh mal wieder etwas schiefgeht.

Und es geht einiges schief. Allem vor­an, dass der Superstar und Hauptdarsteller des monumentalen Bibelepos im Stile von „Ben Hur“ oder „Die zehn Gebote“, Baird Whitlock, von Kommunisten entführt wird. Darunter auch einer, der Marcuse heißt und einen schweren deutschen Akzent hat. Whitlock, ein dauergrinsender Womanizer, wird von George Clooney gespielt, der den gesamten Film über im Römerkostüm herumlaufen muss, also einer Art sperrigem Minirock nebst noch sperrigerem Schwert. Das ist hübsch. Und hübsch dämlich.

"Hail, Caesar" ist eine wunderbare, komische Hommage an das alte Hollywoodkino

Die Brüder Joel und Ethan Coen haben mit „Hail, Caesar“ eine wunderbare, komische Hommage an das gute alte Hollywoodkino gedreht, mit allem, was man noch mal über das Ende der großen Zeit des Films zeigen wollte: Überhebliche Regisseure, Stars im Größenwahn und Filme, die vor Musik, Tanz und Statisten nur so strotzen. Heute, wo man Filme streamt, wo Sprache und Spiel der Schauspieler am Computer nachbearbeitet werden, sind die Erinnerungen an Gable und Monroe, an Cecil B. De­Mille oder Otto Preminger verblasst. Aber die Coens lassen all die Verrücktheiten Hollywoods wieder aufleben.

Erpresser und Klatschkolumnistinnen müssen von Mannix ausgetrickst werden, ebenso wie Schauspieler mit Flausen im Kopf. Mannix (Josh Brolin) ist ein ernster Mann – im Gegensatz zu all den überkandidelten Künstlern, die nur ihren eigenen Vorteil suchen.

Der neue Film der Coen-Brüder spielt in den 50er-Jahren

Die Geschichte spielt in den 50er-Jahren, als das Studiosystem noch halbwegs funktionierte und erzählt, wie der gigantomanische Sandalenfilm „Hail, Caesar“ entsteht und wie gleichzeitig ein Cowboyfilm, eine Salonkomödie, ein Wassernixen-Spektakel und ein Matrosen-Stepptanz-Musical auf dem Studiogelände gedreht werden. Diese witzige, üppig ausgestattete und mit jeder Menge Stars besetzte Filmkomödie gleichen Namens ist ein reines Vergnügen.

Scarlett Johansson spielt eine ledige, schwangere Diva mit ordinärem Akzent, Ralph Fiennes einen snobistischen britischen Regisseur. Channing Tatum steppt sich die Seele aus dem Leib, und Tilda Swinton spielt gleich zwei Klatschkolumnistinnen. Das Ganze ist ein herrlicher Spaß. Wer will, kann viele Anspielungen finden. Wer sich amüsieren möchte, ist hier richtig.

„Hail, Caesar!“ USA 2016, 100 Minuten, ohne Altersbeschränkung, Regie: Joel und Ethan Coen, Darsteller: Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Channing Tatum, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Ralph Fiennes, täglich im Abaton, Holi, Koralle, Studio, UCI Mundsburg, Zeise