Hilltop ist ein Stadtteil im australischen Adelaide. Hier gingen Matt Lambert und Daniel Smith zusammen zur Schule. Schon Anfang der 90er wurden beide vom amerikanischen Hip-Hop infiziert, im sogenannten „Golden Age“. Damals dominierten Combos wie Run DMC, Public Enemy, Boogie Down Productions, De La Soul und N.W.A. die Szene. Nachdem sie den DJ Barry Francis kennengelernt hatten, gründeten die drei Teenager ihre eigene Band. Sie gaben sich die Künstlernamen Suffa, Pressure und DJ Debris und nannten ihre Gruppe Hilltop Hoods. Hood, übersetzt „Nachbarschaft“, war damals schon einer der Schlüsselbegriffe im Hip-Hop. Allerdings ist Hilltop kein Ghetto, wie eines in vielen US-Metropolen gibt, sondern ein normaler Stadtteil, eine halbe Stunde von der City von Adelaide entfernt.

Aber die Hilltop Hoods sind auch keine Gangsta-Rapper. Sie machen einen Mix aus Old-School-Hip-Hop, in den sie auch Reggae, Rock, Jazz und Funk integrieren. In ihren Texten beschäftigen sie sich mit allen möglichen Themen von Bill Cosbys Pullover über die Beschreibung einer Zugfahrt bis zu einer Audienz beim Teufel. Der erzählt in „An Audience With The Devil“, dass die Hölle schon überfüllt sei und man dringend expandieren müsse. In vielen Texten der Hilltop Hoods finden sich gesellschaftskritische Anspielungen, aber sie setzten sich in ihrer Lyrik auch immer wieder mit ihrer Rolle als Hip-Hop-Künstler auseinander.

In der australischen Hip-Hop-Szene sind die Hilltop Hoods nicht nur eine der ältesten Crews, sondern auch die erfolgreichste. „State Of The Art“, 2009 erschienen, ist das erfolgreichste Hip-Hop-Album in „down under“. Die Popularität des Trios ist so groß, dass es 2008 als erste australische Band überhaupt einen eigenen Schuh herausbrachte. Auch musikalisch haben die Hilltop Hoods immer wieder versucht, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Ihr Album „The Hard Road“etwa spielten sie 2007 noch mal ein, dieses Mal mit einem großen Orchester. Immer wieder entfliehen Suffa, Pressure und DJ Debris ihrer Heimat, um in anderen Ländern aufzutreten und sich mit anderen Hip-Hop-Künstlern zu messen. Sie haben in der Schweiz und in Korea gastiert, waren beim Glastonbury Festival in England und beim Splash in Deutschland. In diesem Sommer sind sie wieder auf Europa-Tournee, im Gepäck ihr aktuelles Album „Walking Under Stars“. In Hamburg treten sie im Mojo Club auf – dort, wo der Hip-Hop in Hamburg zu Hause ist.

Hilltop Hoods Donnerstag 13.8., 21 Uhr, Mojo Club, Reeperbahn 1, Anreise hier; Karten kosten 23,70 Euro