„Zinn macht Sinn“ lautete der Slogan, als die Kulturaktivisten in den Wilhelmsburger Zinnwerken vor zwei Jahren dagegen kämpften, dass auf dem Areal am Veringkanal der Opernfundus der Stadt errichtet wird.

Die Kreativen konnten bleiben – und lassen ihr Domizil keineswegs ungenutzt. Ein Ergebnis ihres Engagements ist Hamburgs wohl kulturellster und buntester Flohmarkt. Unter dem Titel „FlohZinn“ versammelt sich am Sonntag erneut eine illustre Mischung von Menschen und dem, was sie offerieren. In und vor den alten ­Fabrikhallen steht die coole Designerin mit ihren selbst bedruckten Shirts neben alteingesessenen Wilhelmsburgern, die Schätze vom Dachboden feilbieten. Da liegt Kinderspielzeug neben historischen Hamburg-Büchern. Ein urbaner Basar.

Direkt am Eingang wartet der Comicbus mit jeder Menge kunstvollen Graphic Novels auf. In dem grasgrünen Bulli lässt sich stöbern und mit Betreiber Fabian Sengebusch über Sprechblasen-Welten fachsimpeln. Tolle Sache.

Beim FlohZinn gibt es zudem nicht nur Musik zu kaufen, etwa von Wolfgang Strobl, der bei seiner „Plattenverkostung“ erlesene Vinylschnäppchen anpreist, sondern auch zu hören. Bei der August-Variante des monatlichen Flohmarktes wird Alex Q Moore, ein Kanadier aus Kopenhagen, Folk auf seiner brasilianischen Gitarre spielen.

Äußerst einladend wirkt auch die Wohnzimmer-Ecke, die mit alten Teppichen und Vintage-Möbeln bestückt ist. Entspannt lassen sich dort Kaffee, kalte Getränke, Kuchen, Suppe, Gegrilltes, Sandwiches und der legendäre Wilhelmsburger Kräuterlikör „Deichbruch“ konsumieren, den das in der Nachbarschaft ansässige Café Kaffeeklappe anbietet.

Und wer eine optische Erinnerung an „FlohZinn“ mit nach Hause nehmen möchte, der kann sich in dem mobilen Fotostudio „Die Lichtbildkiste“ ablichten lassen. Macht Sinn.

FlohZinn Sonntag 2.8., 10 Uhr, Zinnwerke, Am Veringhof 7, Anreise hier, Eintritt frei