Reise zum Gipfel der Belanglosigkeiten: Reeperbahn-Star Olivia Jones zieht ins Urwald-Camp

Die "Australian Open" gehen am Freitagabend wieder los: Auch in diesem Jahr hat RTL unter allen frei laufenden Konsonanten-Promis wieder elf "Naturfreunde" gefunden, die auf den australischen Busch klopfen und damit für einen Rausch im Boulevard-Blätterwald sorgen. Allen voran der chronisch derangierte Helmut Berger, der den Massen bedenklich tragisch vorgeführt wird in diesem "Circus Maximus" des Privatfernsehens. Es ist wieder Zeit für "Ich bin kein Star, ich will hier rein". Es ist wieder Zeit fürs Dschungelcamp, das keiner guckt, aber durchschnittlich 8,9 Millionen Zuschauer einschalten.

Diese inszenierte Reality mit Schlangen - darunter ist immer mindestens eine blonde Langhaarige auf zwei Beinen - begann als verschmähtes Unterschichten-Faszinosum, das mittlerweile in der siebten Staffel läuft und zum festen Programm gehört. Zuweilen auch in den Feuilletons der Republik, die jene unheilvoll verführerische Melange aus Ekel und Extensions, Maden und Machtspielchen aus der Metaebene betrachten. Da wird Peer Kusmagk, Dschungelkönig von 2011 und Betreiber einer Berliner Bar, auch mal als "reiner Tor" gesehen, der parsifalesk durch den Dschungel irrlichtert, aber am Ende den heiligen Gral erlangt ... Als solcher Favorit auf die Krone gilt in diesem Jahr eine echte Hamburgerin - wobei an Olivia Jones eigentlich nur das Plastik der Brüste echt ist. Die Eignung der Travestie-Königin vom Kiez hat der Sender - nach ihren drei (!) erfolglosen Bewerbungen - nun offenbar verzweifelt anerkannt: "Ich komme von der Reeperbahn, ich kenne mich mit schrägen Vögeln aus." Wir werden sehen, wie sie mit Georgina (schlängelte sich um den "Bachelor"), Fiona Erdmann (natterte gegen Model-Konkurrenz bei Heidi Klum) und Claudelle Deckert umgeht. Nein, kennen muss man die alle - "unter uns" gesagt - nicht. Letztere spielt in der gleichnamigen Seifenoper, und das Aufregendste ist, dass sie sich für den Dschungel einen neuen Bikini gekauft hat. Keine Ahnung, wie wir das aus der Tiefe der Belanglosigkeit noch überhöht kriegen ...