Forsa-Umfrage: Junge Autofahrer geben ihren Wagen gerne Namen - und sprechen auch mit ihnen

"Mein Auto ist wie ich: Es raucht, es säuft, und manchmal ..." Den bumsfidelen Rest werden Sie erinnern, obwohl man ihn eigentlich getrost vergessen kann. Völlig zu Recht sind Aufkleber wie diese - sie verunzierten Ende der 80er Autos aller Art - weitgehend aus dem Stadtbild entschwunden. Die emotionale Bindung des Zweibeiners zu seinem vierrädrigen Freund hat indes kaum nachgelassen. So neigen neuerdings - nach statistisch nicht belegbaren Beobachtungen - vor allem junge Frauen mit farbenfrohen Kleinwagen dazu, ihren Autos niedliche Namen zu geben und diese dann in üppiger Größe auf der Heckscheibe kundzutun.

Inspirieren lassen sie sich von der Form ("Knutschkugel"), dem Mangel an Form ("Wurzel"), der Farbe des Wagens ("Pinkie") oder Charaktereigenschaften, die Flitzer und Besitzer einen: "Kleine Zicke". Immerhin 19 Prozent der 18- bis 29-Jährigen geben ihren Karossen Namen, ergab jetzt eine Forsa-Umfrage für die Versicherung CosmosDirekt. Bei der Generation 50plus sind es dankenswerterweise nur sieben Prozent. Nur wenige Autos kommen deshalb in den zweifelhaften Genuss, Günther oder Gisela genannt zu werden.

38 Prozent der jungen Fahrer, auch das ergab die Studie, sprechen mit ihrem Gefährt - oft sogar häufiger als mit ihrer Gefährtin, und 21 Prozent beschimpfen ihr Kfz gelegentlich. Letzteres ist eine Quote, die unter den Fahrradfahrern nie und nimmer erreicht wird, was zum einen daran liegt, dass Radler ausgeglichener sind, aber auch an den Blicken, die sie auf sich zögen, würden sie wüst pöbelnd über die Straßen pedalieren. Das Auto erleben viele als mobile Intimsphäre. Leider benehmen sie sich auch so.

73 Prozent der jungen Fahrer sehen in einem Auto noch immer ein Symbol für Freiheit. Bei den 50plus-Fahrern ist dieser Wert mit 41 Prozent deutlich geringer.

Was - und wir Hamburger wissen sehr genau, wovon wir reden - gewiss daran liegt, dass diese Generation schon gefühlte drei Lebensjahre im Stau gestanden hat.