Romney und die Technik. Obamas Herausforderer verlangt, dass sich Flugzeugfenster öffnen lassen

"Es ist ein echtes Problem, es ist gefährlich." Mitt Romney, die erste Wahl der Republikaner fürs Weiße Haus, hat eine Bedrohung der Nation ausgemacht. Nein, nicht Taliban, Tropensturm oder Totalabsturz der Börse. "Ich kann einfach nicht verstehen, warum sich Flugzeugfenster nicht öffnen lassen", ereiferte sich der millionenschwere Präsidentschaftskandidat in Beverly Hills. "Druckabfall" kennt der Mann wahrscheinlich erst nach der Wahlniederlage am 6. November.

Seine Frau Ann habe jedenfalls in einem Jet gesessen, der notlanden musste. "Wenn in einem Flugzeug ein Feuer ausbricht, gibt es keine Möglichkeit, Sauerstoff von außen hineinzubekommen", stellte er fest - und brachte sich selbst damit mal wieder in größte Turbulenzen. Gerade erst hatte der Mormone 47 Prozent der Amerikaner als "Sozialschmarotzer" beleidigt, während zeitgleich herauskam, dass er selbst quasi keine Steuern zahlt. Längst ist "Mr. Fix-it", wie sich Pannen-Mitt gern nennt, voll damit ausgelastet, sein Image zu reparieren. In Umfragen liegt er hinter Barack Obama. Das könne sich jetzt aber ja ändern, ätzt das Magazin "Gawker", Romney halte schließlich ein paar "aufregende Vorschläge in Sachen Flugzeugdesign" parat.

Andere Korrespondenten sorgen sich eher, ob jemand mit derartig viel physikalisch-technischem Verständnis wirklich der richtige Mann ist, um ein nukleares Waffenarsenal zu verantworten. Immerhin hat Romney mal wieder für einen großen Knall(er) gesorgt. Ähnlich viel mediales Interesse erreichte nur Sarah Palin, die 2008 für die Republikaner angetreten war und sich als versierte Außenpolitik-Expertin empfahl: Von ihrer Veranda in Alaska aus könne sie Russland sogar sehen. Hat ihr am Ende auch nix genützt.

Der aktuelle Präsident verhält sich übrigens recht ruhig, dafür spricht halb Hollywood für ihn. Madonna legte ihren Fans ans Herz, den "schwarzen Muslim im Weißen Haus" zu bestätigen. Sie könnte Obama meinen - obwohl der ja Christ ist ... Halleluja, es ist wieder Wahlkampf, made in America.