Dänemarks Jan Heintze ist mit 38 Jahren der älteste aller 736 gemeldeten Spieler. Der älteste WM-Teilnehmer aller Zeiten war der Kameruner Roger Milla 1994 mit 42 Jahren. Internet: Auch online ist das Turnier in Japan und Südkorea ein Hit. Ex-Nationalspieler Uwe Seeler kommentiert für AOL (www.aol.de) die Auftritte der deutschen Mannschaft. Eine gute Mischung aus Infos und Unterhaltung gibt es außerdem auf den Homepages "www.sport1.de" und "www.fifaworldcup.com". Ecuadors Trainer Hernan Dario Gomez hatte 2001 viel Glück. Ihm wurden von Ecuadors Ex-Präsidenten Bucaram Schläger auf den Hals gehetzt, weil der Coach den Sohn des Ex-Präsidenten nicht für die Nationalelf nominiert hatte. Gomez überstand den Angriff mit Schussverletzungen im Oberschenkel und einem zertrümmerten Nasenbein. Ausrüstung: In mehr als 20 Alu-Kisten und 30 Koffern wurden die WM-Utensilien der DFB-Auswahl nach Japan gebracht: 20 Trikotsätze, davon 14 weiße und sechs anthrazit-farbene. Für das Training sind 120 Trainingsanzüge, Trikots, Hosen und Stutzen dabei, zudem vier Paar Schuhe für jeden Spieler sowie 60 Bälle. Das Gesamtgewicht der Ausrüstung: 7,5 Tonnen. Brasiliens Nationalteam ist das einzige, das an allen Weltmeisterschaften teilgenommen hat. Von einer eingespielten Mannschaft bei diesem Turnier kann man nicht sprechen. In der Qualifikation spielten in 18 Partien 18 verschiedene Formationen. Erstmals wird es Blutdoping-Kontrollen geben. In der Halbzeit werden pro Team vier Spieler ausgelost, von denen den ersten beiden nach der Partie Blut abgenommen wird. Die anderen sind Ersatzleute. Nordkorea (1966) und Kamerun (1990) sind die einzigen Nationen aus Asien und Afrika, die in der bisherigen WM-Geschichte den Einzug ins Viertelfinale schafften. DaMarcus Beasley (20), Stürmer der USA, ist mit 57 kg der leichteste Spieler des Turniers. Barfuß wollte Indien 1950 an der WM in Brasilien teilnehmen. Weil die FIFA es nicht erlaubte, wurde das Turnier nur mit 13 Nationen ausgetragen. Legionäre: Aus deutschen Ligen spielen 39 Spieler bei der WM mit. Die meisten WM-Spieler sind in England (78), Italien (55) und Frankreich (51) aktiv. Allein Inter Mailand stellt 13 Teilnehmer. Nur in der Nationalelf Saudi-Arabiens spielt kein Legionär. Angst hatten die Japaner, dass ihre Lieblingssportart Baseball während der WM Zuschauereinbußen verzeichnen könnte. Lösung: Die Saison wird für die Zeit des Turniers unterbrochen. Torschützenkönig: Seit 1978 erzielte bei der Endrunde kein Spieler mehr als sechs Treffer. Davor triumphierte der Pole Grzegorz Lato 1974 mit sieben Toren. Die Krone 1998 sicherte sich Davor Suker (6, Kroatien). Trainerduos haben gleich zwei WM-Starter: Schweden setzt auf Tommy Söderberg (53) und Lars Lagerbäck (53), Tunesien versucht sich mit Ammar Souayah (44) und Khemais Labidi (52) als Verantwortliche. Strafen: Nach der zweiten gelben Karte muss ein Spieler ein Spiel pausieren, gleiches gilt nach gelb-roten und roten Karten. Allerdings kann die FIFA-Disziplinarkommission das Strafmaß nach Rot noch erhöhen. Pokal: Der italienische Bildhauer Silvio Gazzaniga entwarf den Nachfolger des "Jules-Rimes-Cup", den Brasilien nach seinem dritten WM-Sieg 1970 erhielt. Der 36 cm hohe Pokal aus 18-karätigem Gold symbolisiert zwei Spieler, die im Moment des Sieges nach der Weltkugel greifen. Jeder Titelträger erhält ein vergoldetes Duplikat und 45 Goldmedaillen. Olisadebe, Vorname Emmanuel, ist die große Hoffnung der polnischen Nationalmannschaft. 1998 wechselte der Nigerianer in die polnische Liga und wurde sofort zum Stürmerstar. Als er sich zur Einbürgerung bereit erklärte, ging alles schnell. Statt fünf Jahren Aufenthalt in Polen reichten dank der Hilfe des Staatspräsidenten drei Monate. Rekord: Die meisten Zuschauer bei einem WM-Spiel waren am 16. Juli 1950 im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro bei der Partie Brasilien - Uruguay (1:2) - 174 000. Eine Enttäuschung war die WM 1982 in Spanien, bei der von 1,3 Millionen Tickets nur 600 000 verkauft wurden. Tödlich endete die Endrunde 1994 für den Kolumbianer Andres Escobar. Beim 1:2 gegen die USA erzielte er per Eigentor das 0:1 und wurde nach der Rückkehr in seine Heimat eiskalt erschossen. Der Mörder soll aus einem Wettkartell stammen, das viel Geld auf Kolumbiens Weiterkommen gesetzt hatte. Radio: Wer am Arbeitsplatz nicht fernsehen kann, aber unbedingt Liveberichte erleben will, sollte auf den Hörfunk setzen. Die ARD-Sender und der Deutschlandfunk übertragen alle Spiele der DFB-Auswahl und das Finale live und in voller Länge. 22 Reporter sind vor Ort. Erstmals stehen jedem Trainer bei einer WM 23 Spieler im Kader zur Verfügung, bisher waren nur 22 Spieler erlaubt. Jeder Spieler trägt eine feste Rückennummer und seinen Familiennamen auf dem Trikot. Diouf heißt die Sturmhoffnung der Senegalesen. Der 21-jährige Stürmer des RC Lens schoss acht Tore in der Qualifikation und gilt als Sonderling. Nach seinem verschossenen Elfmeter im Endspiel des Afrika-Cups suchte er einen Zauberer auf, der ihn von einem Fluch befreien sollte. Ab dem Achtelfinale werden die Spiele im K.o.-System ausgetragen. Einem Remis nach 90 Minuten folgt eine Verlängerung von zwei Mal 15 Minuten, in der ein "Golden Goal" das vorzeitige Ende bedeutet. Fällt kein Tor, gibt es ein Elfmeterschießen. Katastrophale Verkehrssituationen sollen in Südkoreas Hauptstadt Seoul vermieden werden. Darum dürfen am Tag vor den Spielen und am Spieltag selbst nur die Hälfte der Autofahrer ihre Wagen nutzen. An Kalendertagen mit gerader Endzahl sind auf den Straßen nur Autos erlaubt, deren Nummernschild mit einer geraden Zahl endet, an ungeraden Tagen wie heute (31.) sind ungerade Ziffern gestattet. Türkische Spieler gelten bei der WM als Exoten, weil sie sich erst zum zweiten Mal für eine Endrunde qualifizieren konnten. Interessant: Gleich sieben Spieler des aktuellen Kaders, darunter Leverkusens Yildiray Bastürk, wurden in Deutschland geboren. Italiens Rekordjäger heißt Paolo Maldini (33). Der Abwehrspieler und Kapitän bestreitet seine vierte WM und hat bisher 19 WM-Spiele Turnierspiele absolviert. Im Optimalfall könnte Maldini Lothar Matthäus als WM-Rekordspieler (25 Einsätze) um eine Partie überbieten. Übrigens: Auch Paolos Vater Cesare ist bei der WM - als Trainer Paraguays. Oleg Romanzew ist Russlands mächtigster Fußball-Boss. Der 48-Jährige ist nicht nur Nationaltrainer, sondern gleichzeitig auch Coach und Clubpräsident von Spartak Moskau. Niall Quinn aus Irland ist das WM-Schwergewicht. Der Stürmer des FC Sunderland bringt bei einer Größe von 1,95 m satte 100 kg auf die Waage. Vor seiner Fußballerlaufbahn, die 1983 bei Arsenal London begann, war Quinn Spezialist bei den Gällischen Spielen, unter anderem im Baumstammwerfen. Wichtigste Sicherheitsvorkehrungen in Japan und Südkorea sind Flugabwehrraketen, die in der Nähe jedes WM-Stadions postiert sind, und Jagdflugzeuge, die den Luftraum überwachen. Übrigens: Allein in Südkorea sind 420 000 Polizisten zur Sicherung des WM-Geschehens im Einsatz. Uruguays Trainer Victor Pua ist der Nachfolger seines eigenen Nachfolgers. Als der Argentinier Daniel Passarella sein Traineramt im Februar 2001 hinschmiss, übernahm Pua das Amt, das er zwei Jahre zuvor an Passarella abgetreten hatte. Etat: Die WM in Japan und Südkorea verschlingt Rekordsummen. Die Veranstalter haben für die Endrunde rund 578 Millionen Euro veranschlagt. Das Budget der WM 1998 in Frankreich lag bei 306 Millionen Euro. Nigerias Femi Opabunmi ist der jüngste WM-Spieler. Heute ist der Mittelfeldspieler, der kürzlich einen Vertrag bei Grashoppers Zürich unterschrieb, exakt 17 Jahre und 89 Tage alt. Stadien: In insgesamt 20 Stadien, von denen ein Großteil neu gebaut oder runderneuert wurde, finden die 64 WM-Spiele statt. Das Finale steigt am 30. Juni im Yokohama International Stadium statt, das mit 70 564 Plätzen das größte Zuschauervolumen hat. Die Baukosten beliefen sich auf 538 Millionen Euro, seit 1997 ist das Stadion fertiggestellt. Die deutsche Mannschaft startet im imposanten Sapporo Dome. In die Multifunktionshalle, bei der das Spielfeld bei Bedarf unters Dach geschoben wird, passen 42 122 Besucher. Der Bau kostete umgerechnet 379 Millionen Euro. Chinas Trainer Velibor Milutinovic, von allen nur "Bora" genannt, gilt als wahrer WM-Experte. Der 61-jährige Serbe nimmt nun an seiner fünften WM in Folge teil. 1986 betreute er Mexiko, 1990 Costa Rica, 1994 die USA, 1998 Nigeria und diesmal China. Sensationell: Seine Teams überstanden stets die Vorrunde. Hexerei ist oft im Spiel, wenn Afrikaner auflaufen. Auch Kameruns Trainer Winfried Schäfer hat da seine Erfahrungen gemacht. Dessen Co-Trainer Thomas N'komo wurde jüngst beim Afrika-Cup mit Handschellen vom Platz gezerrt, nachdem er beobachtet worden war, wie er ein angeblich teuflisches Elixier auf den Rasen geträufelt hatte. Torhüter sind nicht nur zum Verhindern von Treffern da. Paraguays Nationalkeeper Jose Luis Chilavert erzielte in Meisterschafts- und Länderspielen schon mehr als 50 Freistoß- und Elfmetertore. Der 36-jährige Kapitän der "Guaranis", wie die Elf auf Grund der indianischen Ureinwohner ihres Landes gerufen werden, darf allerdings erst im zweiten Vorrundenspiel eingreifen. Bis dahin ist er rotgesperrt. Italien schoss den wohl lustigsten Elfmeter in einem WM-Halbfinale. 1938 trat Giuseppe Meazza beim Stand von 1:0 gegen Brasilien an. Er hatte nur ein Problem: Sein Hosengummi war gerissen. Damit die Hose nicht beim Anlauf in die Kniekehle rutschte, hielt er sie mit der linken Hand fest, während er sich mit der rechten Hand den Ball zurechtlegte. Meazza traf - Italien wurde später Weltmeister. Heimvorteil: Sechs Nationen nutzten die WM-Ausrichtung und holten sich den Titel in der Heimat: Uruguay (1930), Italien (1934), England (1966), Deutschland (1974), Argentinien (1978) und Frankreich (1998). Nachts darf in Japan auch während der WM kein Flugzeug starten oder landen. Darum müssen die Mannschaften nicht nur wie gewohnt vor den Spielen in einem Hotel des Austragungsortes übernachten, sondern auch nach der Partie. Ein Service der besonderen Art kommt Reisenden zu Gute, die während der WM mit der Lufthansa fliegen. Die deutsche Airline informiert ihre Gäste dank Satelliten-Informationen fürs Cockpit, zudem werden die Highlights des vergangenen Spieltages täglich 15 Minuten lang auf den Bildschirmen an Bord gezeigt. Noch nie waren sie bei einer WM dabei - nun sind sie in freudiger Erwartung der Premiere 2002: die Nationalteams aus China, Ecuador, Senegal und Slowenien. Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens, das über umgerechnet 60 Millionen Euro Kapital verfügt, ist Chinas Offensivspieler Haidong Hao. Sein Kollege Tie Li hat als 24-Jähriger schon seine Biografie veröffentlicht. Interessante Geschichten gibt es über den Vorgänger des WM-Pokals. Der "Jules-Rimet-Cup" wurde 1966 während einer Ausstellung in London gestohlen und einige Tage später von einem Hund namens Pickles unter einem Busch wiedergefunden. Das Original verschwand jedoch erneut. Der Pokal wurde den Brasilianern 1983 gestohlen und vermutlich eingeschmolzen. Brasilien besitzt nur noch eine Replik. Eine Summe von 100 Millionen US-Dollar pumpt der US-Sportartikelhersteller Nike in die WM, um adidas (44 Millionen) den Rang abzulaufen. Adidas rüstet zehn Mannschaften aus, Nike acht, dahinter versucht Puma mit vier Teams den Anschluss nicht zu verlieren. Losentscheid heißt die letztmögliche Variante, um eine Achtelfinalmannschaft zu ermitteln. Erster und Zweiter einer Gruppe qualifizieren sich für die Runde der letzten 16. Herrscht nach allen Spielen aber Punktgleichheit, gleiche Tordifferenz, gleiche Anzahl der geschossenen Tore, ist der direkte Vergleich der betroffenen Teams gleich (in dieser Reihenfolge wird überprüft), muss das FIFA-Los entscheiden. Stark: Auch Blinde haben die Möglichkeit, sich mit einem WM-Sonderheft zu informieren. Die Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. und der "Kicker" haben das 100 Seiten starke Heft in Blindenschrift herausgegeben. Preis: 16,70 Euro. Prämien: Jeder teilnehmende Verband erhält pro Gruppenspiel von der FIFA 1,05 Millionen Euro Antrittsgeld. Diese Prämien müssen nicht versteuert werden. Die Spieler sind allerdings verpflichtet, ihre Erfolgsgelder zu versteuern. Die Spanier erhalten pro Mann 480 000 Euro für den WM-Titel, Trainer Camacho sogar das Doppelte. Den DFB-Kickern winken im Erfolgsfall 92 000 Euro. AXA hieß das Versicherungsunternehmen, das die WM-Ausfallversicherung (930 Millionen Euro) aus Anlass des 11. Septembers 2001 vorzeitig kündigte. Dank des Versicherungsmaklers Marsh wurde jedoch eine andere Veranstaltungssicherung gefunden: die US-Versicherung National Indemnity Company. Saudi-Arabiens Mohammad Al-Shloub ist mit einer Körpergröße von 163 cm der kleinste WM-Spieler. Sein Spitzname: "Baby Maradona". SMS-Fans müssen bei der WM nicht auf ihren Handy-Tick verzichten. Internetanbieter Sport1 liefert alle Treffer des DFB-Teams und der deutschen Gruppengegner per Toralarm. Brüder spielen für Kroatiens Nationalelf: die Bayern-Profis Robert und Niko Kovac. Einen Startplatz bei der WM 2006 in Deutschland hat der Sieger dieses Turniers erstmals nicht sicher. Nur Deutschland als Ausrichter ist 2006 gesetzt. In den WM-Pressezentren herrscht reges Treiben. Für das Turnier wurden 9276 Medienakkreditierungen ausgegeben, davon sind 2810 schreibende Journalisten und Fotografen, der Rest gehört zum TV-Bereich. Doktor Markus Merk ist der einzige deutsche WM-Schiedsrichter. Der Zahnarzt aus Kaiserslautern pfeift am 9. Juni das Duell Japan - Russland. Heiner Müller (Nalbach) ist als Schiedsrichter-Assistent bei Argentinien - Nigeria im Einsatz. Eigentümer und Trainer eines südafrikanischen Premier-League-Clubs ist Südafrikas Coach Jomo Sono. 1982 kaufte Sono den Club Highland Park und benannte ihn in Jomo Cosmos. Riese: Der chinesische Torwart Jiang Jin ist mit 198 cm der längste Spieler des Turniers. WM pur ist der Titel der DSF-Sendung, auf der WM-Fans von 23.15 - 0.15 Uhr täglich alle Spiele, Tore und die wichtigsten Szenen des aktuellen Spieltages sehen können. Morgens finden die meisten WM-Spiele statt. Das "Champs" in Bönningstedt veranstaltet täglich von 8.30 - 12 Uhr ein WM-Frühstück. In der Bar des amerikanischen Restaurants werden alle Spiele live gezeigt. Außerdem schenken mehrfach Profisportler die Getränke aus: Den Anfang macht morgen St. Paulis Nico Patschinski.