Paul Skorupa tritt mit seiner Bissattacke in die wenig ruhmreichen Fußstapfen von Mike Tyson, Luis Suarez – und Oliver Kahn.

Aus! Am Wochenende zog der Handball-Weltverband Konsequenzen. Beißen geht nicht, beißen wird bestraft. Zwei Spiele Sperre.

Für den Deutsch-Amerikaner Paul Skorupa ist die aktuell laufende Weltmeisterschaft damit beendet. Im Spiel der USA gegen Bahrain soll er seine Zähne in den Arm von Gegenspieler Husain al-Sayyad geschlagen haben. Der gebürtige Düsseldorfer beteuerte emotional seine Unschuld, das nützte ihm aber nichts. Es gab da eine Wunde bei seinem Kontrahenten, die schon den Eindruck nahelegte, dass ... „Das schlechte Image bleibt hängen“, fürchtet der Zweitligaspieler des VfL Lübeck-Schwartau nun.

Der bissige Handballer tritt in Mike Tysons Fußstapfen

Womit er A) Recht hat und sich B) in prominenter Gesellschaft bewegt. Der großartige Profiboxer Evander Holyfield ist den meisten Weniger-Sportinteressierten vor allem als Opfer von Mike Tyson bekannt, der ihm im Juni 1997 ein Teil des Ohrläppchens abbiss. Uruguays Superstar-Torjäger Luis Suarez biss bei der WM 2014 seinem italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini in die Schulter.

Und der „Titan“ Oliver Kahn knabberte 1999 am Hals von Dortmunds Heiko Herrlich. Beißen ist halt tierisch und sorgt deshalb für besonderes Aufsehen, wenn Menschen es tun. Manche Menschen kauen anderen sprichwörtlich höchstens ein Ohr ab. Das ist schlimm genug, tut auch manchmal weh, aber immerhin nicht körperlich.

Wir haben im Lauf der Evolution gelernt, mit den Fäusten einem Gegner wehzutun. Deshalb ist sogar bei ultrabrutalen Kampfsportarten der Einsatz von Zähnen ebenso verboten wie das Augenaus­stechen. Werwölfe und Vampire beißen, Menschen nicht. Wir quälen uns anders, aber bitte nicht wie Tiere. Wir behaupten doch stets, etwas Besseres zu sein.