Hamburg. Außerdem: 12.350 Euro Bußgelder am Jungfernstieg in nur fünf Stunden. Hamburgs Wochenbilanz einer groß angelegten Verkehrskontrolle.

Bei großangelegten Verkehrskontrollen im Hamburger Stadtgebiet hat die Polizei in der vergangenen Woche insgesamt 179 Fahrzeuge überprüft – mehr als jedes zweite von ihnen war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. 94 Fahrerinnen und Fahrer müssen deswegen mit Bußgeldstrafen oder sogar mehrmonatigem Fahrverbot rechnen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Einsatzkräfte der Hamburger Polizei und angehende Polizeibeamte hatten von Freitag, 7 Uhr, bis Sonnabend, 5 Uhr, mit Unterstützung der Verkehrsdirektion stationäre und mobile Verkehrskontrollen durchgeführt. Mehrere Autofahrer müssen nun mit Strafverfahren rechnen.

„In der ersten Einsatzphase am frühen Freitagmorgen lag der Fokus auf der Überprüfung der Geschwindigkeit, insbesondere vor schützenswerten Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Seniorenheimen“, heißt es in der Mitteillung. Es seien auch sogenannte ProViDa-Fahrzeuge – mit Mess- und Kamerasystemen ausgerüstete zivile Fahrzeuge – und Mitarbeiter der Präventionsabteilung der Verkehrsdirektion zum Einsatz gekommen.

Großkontrolle auf Hamburgs Straßen: Vier Straftaten, viele Verstöße

Im Anschluss daran setzten die Einsatzkräfte ihre Kontrollen mit dem Schwerpunktthema der Januar-Kampagne „Mobil. Aber sicher!“ bis in die Abendstunden fort.

In den Nachtstunden wurden die Maßnahmen überwiegend mit mobilen Verkehrskontrollen und der Zielrichtung „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ fortgeführt. Hierbei kamen neben zivilen und uniformierten Beamten der Altonaer Polizeikommissariate auch Beamte der Dienstgruppe „Autoposer“ zum Einsatz. Insgesamt wurden 81 Fahrzeuge und 96 Personen überprüft. Dabei kam es zu folgenden Verstößen:

Straftaten

  • 1 x Verstoß gegen das Waffengesetz durch Mitführen eines gefährlichen Gegenstandes im Fahrzeug
  • 2 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
  • 1 x Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz

Ordnungswidrigkeiten

  • 39 x Geschwindigkeitsverstöße
  • 10 x verbotswidriges Abbiegen oder Wenden
  • 2 x Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln
  • 3 x Missachtung von roten Ampeln
  • 1 x verbotswidrige Handynutzung

Jungfernstieg: 12.350 Euro Bußgelder in fünf Stunden

Gleichzeitig überprüfte die Polizei am Freitagnachmittag das mittlerweile seit mehreren Jahren bestehende Durchfahrtsverbot des Individualverkehrs am Jungfernstieg. Hierbei wurden in fünf Stunden 247 Fahrzeuge festgestellt, die das Durchfahrtsverbot missachtet hatten. Alle Fahrer erwartet ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro – macht also 12.350 Euro Einnahmen.

Verkehr Hamburg: Viele Raser und Drängler – Ergebnisse einer ProViDa-Woche

In der vergangenen Woche hat die Hamburger Polizei zudem im Hamburger Stadtgebiet sowie auf den Autobahnen rund um Hamburg mit ProViDa-Fahrzeugen Verkehrskontrollen zur Bekämpfung von aggressivem Fahrverhalten, Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen durchgeführt. Mehrere Autofahrer müssen mit zum Teil mehrmonatigen Fahrverboten zum Beispiel aufgrund überhöhter Geschwindigkeit rechnen.

Mit den ProViDa-Fahrzeugen wurden insgesamt 98 Fahrzeuge angehalten und durch die Beamten 108 Personen überprüft. Folgende Verstöße stellte die Hamburger Polizei fest:

  • 55 x überhöhte Geschwindigkeit (Bußgeld)
  • 1 x Fahren unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln in Verbindung mit Fahren ohne Fahrerlaubnis
  • 1 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
  • 2 x Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
  • 1 x Besitz von Betäubungsmitteln
  • 8 x verbotswidrige Handy-Nutzung
  • 3 x Missachtung der roten Ampel
  • 3 x Missachtung der Anschnallpflicht
  • 1 x Auffinden eines gestohlen gemeldeten Kfz
  • 9 x sonstige Verkehrsordnungswidrigkeiten (z.B. rechts überholen, Nutzung einer Blitz-Warn-App)

Taxi gefährdet Konzertbesucher vor Barclays Arena

Ein besonderer Fall: Mit einer eiligen Abholung von Fahrgästen begründete am Mittwochabend ein Taxi-Fahrer in Bahrenfeld seine Geschwindigkeitsüberschreitung und das mehrfache Aufblenden des Fernlichts, um Fußgänger nach dem Konzert des Rappers Apache207 in der Barclays Arena zum schnelleren Straßenwechsel zu „motivieren“. In der Schnackenburgallee war das Taxi zuvor durch das ProViDa-System mit 95 km/h bei erlaubten 50 km/h gemessen worden.

Trauriger Spitzenreiter der Kontrollwoche wurde am Donnerstagabend der 34-Jährige Fahrer eines Audi A5. Er fuhr auf der Wilhelmsburger Reichstraße stadteinwärts und überschritt trotz Bodenfrosts und möglicher Straßenglätte die erlaubten 80 km/h mit gemessenen 171 km/h deutlich. Neben einer Geldbuße von 1400 Euro erwartet den Mann ein dreimonatiges Fahrverbot.