Bergedorf. Pegelstände fallen seit Dienstagnachmittag leicht. Sechs Spezialpumpen bleiben aber vorläufig im Einsatz.

Aufatmen im Bezirksamt: „Die Pegelstände fallen seit Dienstagnachmittag fast kontinuierlich. Bergedorf und seine Einwohner haben trotz der massiven Binnenflut, die riesige Wassermassen über die Bille in den Bezirk strömen ließ, eine Katastrophe gerade noch abwenden können“, sagte Rathaussprecherin Martina Parlow am Mittwoch. „Wir gehen in allen Bereichen nun langsam zurück auf Normalbetrieb.“

Konkret rückte am Mittag die technische Einsatzleitung des Bezirks aus dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Curslack ab, wo sie seit Sonntag untergebracht war. Am Nachmittag wurde dann auch der Regionale Katastrophendienststab aufgelöst. Bei ihm lag schon in der Nacht von Freitag auf Sonnabend die Koordination der Maßnahmen gegen die Folgen des Orkans „Zeynep“. Ab Sonnabendnachmittag lief dann die auf und ließ die Experten von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Polizei und Bezirk wieder im Keller des Rathauses zusammenkommen – von da an rund um die Uhr.

Deiche und Pegelstände werden ständig kontrolliert

„Beide Schaltstellen können sofort wieder einberufen werden“, stellt Martina Parlow klar. „Natürlich werden Deiche und Pegelstände weiter ständig kontrolliert. Aber jetzt genügt es, wenn die Wasserwirtschaft und andere Dienststelles des Bezirksamtes übernehmen.“

Zumindest eine Unterstützung bleibt Bergedorf noch: Die aus Bremen angeforderten Hochleistungspumpen sind mindestens bis Donnerstagmittag im Einsatz. Vier heben das Wasser vom Schleusengraben über die Krapphofschleuse in die Dove-Elbe. Die restlichen sechs pumpen es dann an der Tatenberger Schleuse in die Elbe.

Vier- und Marschlande überflutet – Feuerwehr im Dauereinsatz

Derweil hat sich zumindest visuell an Bergedorfs Wasserläufen noch nicht viel verändert: Auch Mittwochnachmittag standen in den Vier- und Marschlanden noch große Teile der Felder und auch etliche Grundstücke unter Wasser. Darunter gegenüber von Neuallermöhe-West auch die Fläche, auf der ab 2023 der Zukunftsstadtteil Oberbillwerder entstehen soll. Viele Leser unserer Zeitung meldeten sich deshalb in der Redaktion: Der Bezirk solle dringend überlegen, ob das wirklich der richtige Ort für einen neuen Stadtteil sei.