Kiel. Beschäftige der norddeutschen Metallindustrie haben bei Kundgebung für ihre Rechte demonstriert. Das sind ihre Forderungen.

Rote Fahnen und immer wieder dröhnende Hupkonzerte: Mit 360 Autos haben Beschäftigte der norddeutschen Metallindustrie am Freitag in Kiel lautstark und weithin sichtbar für mehr Geld und die Sicherung von Arbeitsplätzen demonstriert.

Sie begleiteten mit der Kundgebung auf dem zentralen Exerzierplatz weitere Warnstreiks von Tausenden Metallern in dem aktuellen Tarifkonflikt. „Arbeitszeit runter, Löhne rauf – mehr vom Leben“, stand auf einem Transparent.

Gewerkschaft fordert vier Prozent mehr Geld für 140.000 Metaller

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 140.000 Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Volumen von vier Prozent mehr Geld, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen eingesetzt werden soll. Die Arbeitgeber lehnten höhere Löhne angesichts der Corona-Krise in diesem Jahr bisher ab und schlugen stattdessen wie in Nordrhein-Westfalen einen „Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab 2022“ vor.

Fahnen der IG-Metall sind bei der Autokundgebung von rund 300 Delegierten aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie auf dem Exerzierplatz in Kiel an den Fahrzeugen befestigt.
Fahnen der IG-Metall sind bei der Autokundgebung von rund 300 Delegierten aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie auf dem Exerzierplatz in Kiel an den Fahrzeugen befestigt. © dpa

Metaller lehnen Nullrunde für 2021 ab

"Eine Nullrunde für 2021 ist für die Beschäftigten nicht akzeptabel“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Wenn sich bei der Fortsetzung der Verhandlungen in der nächsten Woche keine Lösung abzeichne, werde die IG Metall nach Ostern den Druck erhöhen. Dass die Gewerkschaft Autokundgebungen mache, sei den Corona-Umständen geschuldet, sagte Friedrich. Die Warnstreikenden seien aufgerufen worden, nach Hause zu gehen. Aber gemeinsame Veranstaltungen seien auch wichtig. „Das gibt Energie, auch wenn es derzeit nur im Auto möglich ist.“ Dies sei eine Notsituation.

Wo es den Betrieben gut geht, müssten die Beschäftigten mehr Geld bekommen, sagte Friedrich. In anderen Betrieben gäbe es auch die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu verkürzen.