Hamburg. Mado Bildo M. soll die Mutter seiner Tochter und das kleine Mädchen umgebracht haben. Angeklagter “betet für Mariam und Sandra“.

Das Verbrechen hatte Hamburg erschüttert: Ein kleines Mädchen und seine Mutter sterben, getötet mutmaßlich vom Vater der Einjährigen. Am Donnerstag im Prozess vor dem Schwurgericht gestand der Angeklagte Mado Bido M., die beiden umgebracht zu haben. Sein Verteidiger gab im Namen des Angeklagten eine Erklärung ab, nach der dieser „zugibt“, seine Tochter und deren Mutter „getötet zu haben. Was er ihnen und ihren Anghörigen angetan hat, ist bei Gott eine Sünde.“ Der 33-Jährige „betet für Mariam und Sandra“, hieß es.

Dem Angeklagten M. wird vorgeworfen, am 12. April dieses Jahres auf dem S-Bahnhof Jungfernstieg seine ehemalige Lebensgefährtin Sandra P. und die 21 Monate alte gemeinsame Tochter ermordet zu haben. Als Motive nennt die Anklage niedrige Beweggründe und Heimtücke. Nach einer zuvor geführten verbalen Auseinandersetzung soll der 33-Jährige aus Wut über den für ihn ungünstigen Ausgang eines Sorgerechtsstreits sowie aus Rache an Sandra P. unvermittelt ein Messer gezogen und damit dem in einem Buggy sitzenden Kleinkind in den Bauch gestochen haben. Sodann durchschnitt er den Hals seiner Tochter bis zur Wirbelsäule.

Das Mädchen starb am Tatort

Das Mädchen verstarb noch am Tatort. Den Angriff auf die Tochter soll die Mutter nicht bemerkt haben. Als sie sich wieder dem Buggy zuwandte, soll ihr der Angeklagte das Messer in den Oberkörper gestoßen haben. Wie vom Angeklagten zumindest billigend in Kauf genommen, verstarb das Opfer wenig später im Krankenhaus. Der Angeklagte entfernte sich zunächst vom S-Bahnsteig, stellte sich jedoch alsbald der Polizei.