Hamburg. Linke will mit Aktions-Trainings, Bierseligkeit und einem Techno-Rave die Geister des Protests gegen G20 beschwören.

Zum Jahrestag des G20-Gipfels in Hamburg ruft die linke Szene für Sonnabend (7. Juli) erneut zu Protesten in der Hansestadt auf. Wie vor einem Jahr soll es Aktionstrainings, gemeinsames Biertrinken in Grünanlagen (Cornern) und eine Demonstration mit Techno-Musik (Demo-Rave) geben.

Das „Festival der grenzenlosen Solidarität“ wird von einem Bündnis veranstaltet, zu dem auch die Interventionistische Linke gehört. Wichtige Veranstaltungsorte sind das linksautonome Zentrum Rote Flora und das Gängeviertel. Nach Angaben der Polizei werden allein zu dem Demo-Rave am Samstag 2500 Teilnehmer erwartet. Der 7. Juli 2017 war der erste Tag des G20-Gipfels.

Grote warnt Linksextreme vor Straftaten

Innensenator Andy Grote (SPD) hatte die linke Szene am Wochenende vor neuen gewaltsamen Ausschreitungen gewarnt. Wie nach den G20-Krawallen würden Polizei und Justiz auch Monate oder Jahre später Straftaten verfolgen. „Das ist eine klare Botschaft an die Szene: Überlegt euch das gut. Und wenn ihr das unbedingt machen wollt, macht lieber einen Bogen um Hamburg“, sagte der Innensenator.

Die Ausschreitungen und Plünderungen während des Gipfels 2017 hatten den Nimbus des damaligen Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD) ramponiert. Scholz hatte im Vorfeld alle Warnungen in den Wind geschlagen und war dann vom Ausmaß der Gewalt überrrascht worden. Später hatte er Kritik an überzogenen Polizei-Einsätzen zunächst pauschal und ohne Prüfung der Sachlage zurückgewiesen. Schließlich entschuldigte er sich bei den Bürgern für die missratende Veranstaltung.