Lübeck. Prozess um Messerattacke beginnt. Als die Frau mit ihrem Vater ihre Habseligkeiten aus der Wohnung holen will, sticht der Ex zu.

Wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung muss sich von Donnerstag (19. April) an ein 44 Jahre alter Mann in Lübeck vor Gericht verantworten. Er soll im Oktober 2017 seine damals 20 Jahre alte Ehefrau und ihren Vater mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Mann den Trennungsentschluss seiner Frau nicht akzeptieren wollte.

Die 20-Jährige hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Tattag, dem 24. Oktober 2017, persönliche Gegenstände aus dem ehemals gemeinsam bewohnten Haus holen wollen. Dabei wurde sie von ihrem damals 42 Jahre alten Vater begleitet. Als die junge Frau ihrem Mann gegenüber ihre Trennungsabsicht bekräftigte, kam es zum Streit. In dessen Verlauf soll der Angeklagte dann mit einem Messer zunächst auf seinen Schwiegervater und dann auf seine Noch-Ehefrau eingestochen haben. Beide wurden lebensbedrohlich verletzt und konnten nur durch Notoperationen gerettet werden.

Niedere Beweggründe

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte aus niederen Beweggründen handelte. Er habe verhindern wollen, dass seine Frau sich einem anderen Mann zuwendet und habe sie deshalb töten wollen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Angeklagte, der in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet die Vorwürfe. Zu dem Prozess sind nach Angaben des Gerichts bislang 18 Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Ein Urteil soll voraussichtlich Mitte Juni gesprochen werden.