In Zeiten der strauchelnden europäischen Idee ist die deutsch-französische Achse von besonderer Bedeutung. Die betont auch die inzwischen siebte Ausgabe des deutsch-französischen Kulturfestivals Arabesques, das vom 22. Januar bis zum 25. Februar über zahlreiche Bühnen geht. Passend dazu feiert in diesem Jahr die Städtepartnerschaft Hamburg – Marseille 60. Geburtstag.

Unter dem Motto „Gegenwelten – repenser le monde“ sind Besucher eingeladen, mehr als 30 Veranstaltungen mit klassischer Musik, Filmen, Diskursen, Tanz und Chansons zu entdecken. Den Anfang macht passenderweise das von Nicolas Thiébaud gegründete Ensemble Arabesques (heute, 20 Uhr, St. Johannis – Kulturkirche Altona), das sich die Bühne mit Solisten der Staatsoper und des Instituts des Vents Français Marseille teilt. Auf dem Programm stehen Werke Hamburger und Marseiller Komponisten, etwa von Marie-Joseph Canteloube de Malaret, Henri Tomasi, Emmanuel Chabrier, Georg Philip Telemann und César Franck.

Ein beliebtes Hamburger Duo ist Les Maries (25.1., 20 Uhr, Monsun Theater). Marie-Laure Timmich und Klaus Sieg haben mit „Ich weine mir keine Träne nach“ ein neues, wunderbar intensives Chansonprogramm entwickelt, in dem es, wie kann es anders sein, um die Liebe geht.

Die Stimmung der Keller und Kaschemmen der 1920er-Jahre wird im Spiel der Musiker des Ensembles Variances (28.1., 20 Uhr, Klangmanufaktur, Wendenstraße 255), lebendig. Ihr Programm „Instants Ludiques“ verspricht Begegnungen mit Tango, Disco und Jazz. Auch hörenswert: die eher untypische Chanteuse Mélinée (9.2., 20 Uhr, Kulturwerkstatt Hamburg, Beerenweg 1d). In ihrem Programm „Chansons mélancomiques“ kommen Songs ihres aktuellen Albums „Héroine“ zu Gehör, die zwischen Rock, Pop und Afro pendeln.

Mit ihrer starken Bühnenpräsenz hat die Hamburger Choreografin und Tänzerin Véronique Langlott (16. und 17.2., jew. 20 Uhr, Monsun Theater) im vergangenen Jahr den Jurypreis des Festivals „Hauptsache frei“ gewonnen. Im Rahmen ihres Tanzabends „Lyrical Ping Pong“ übersetzt sie Poesie in Bewegung. Als Duo Javanaise (22.2., 19 Uhr, Augustinum Hamburg, Neumühlen 37) wiederum wollen Erwan Tacher und Timothée Moustaki Europas Chansonkultur mit Liedern von Gainsbourg, Vian, Moustaki und Bécaud neu beleben. Ein starkes Programm!

Festival Arabesques 22.1.–25.2., diverse Orte, Karten zu 10,- bis 25,- unter T. 45 33 26 oder T. 44 02 98 und im Vvk.; Infor­mationen und Programm im Internet unter www.arabesques-hamburg.de