Wernigerode. 550.000 junge Laubbäume werden bis zum Frost gepflanzt. Fast die gesamte Parkfläche soll in naturnahen Zustand zurückversetzt werden.

Im Nationalpark Harz wird der Umbau vom Fichtenforst zum Buchen-Urwald fortgesetzt. In diesen Wochen werden deshalb erneut etwa 550 000 kleine Buchen gepflanzt, teilte Nationalpark-Sprecher Friedhart Knolle mit. Die jungen Laubbäume kommen als Containerpflanzen vorwiegend in den niedersächsischen Nationalpark-Revieren Oderhaus und Acker in den Boden. Die Aktion solle bis zum ersten Frost beendet sein, sagte Knolle am Montag.

Containerpflanzen werden mit Wurzelballen geliefert. Dadurch sei es möglich, sie schon vor der Zeit des Laubabfalls zu pflanzen, sagte Knolle. Die kleinen Buchen stammen aus Saatgut, das im Jahr 2016 im Nationalpark-Revier Scharfenstein geerntet und dann in einer Baumschule herangezogen wurde.

Fichten haben keine Überlebens-Chancen

Im Nationalpark Harz läuft seit den 1990er Jahren ein Programm zur Waldentwicklung. Mittelfristig sollen rund 90 Prozent der Fläche von etwa 25 000 Hektar in einen naturnahen Zustand zurückversetzt werden. Fichten haben dort nach Angaben der Verwaltung langfristig keine Überlebenschance. Unterhalb von 700 Metern sei es für die Nadelbäume zu warm. Zudem setze ihnen der Borkenkäfer zu.

Um die natürliche Waldveränderung zurück zu einem standortgerechten Buchenwald zu beschleunigen, pflanzen Mitarbeiter des Nationalparks regelmäßig junge Buchen zwischen die Fichten. Weil es unter dem Dach der Nadelbäume wärmer ist als in der Umgebung, können die jungen Laubbäume dort in den ersten Jahren besonders gut wachsen und gedeihen.