Hamburg . Am Donnerstag legten sich Beamte an 147 Straßen auf die Lauer. Der kurioseste Fall hatte jedoch nichts mit Bleifüßen zu tun.
Raser und Rotlichtsünder hatten am Donnerstag in Hamburg schlechte Karten. Wie in 20 europäischen Staaten und fast allen Bundesländern nahm die Polizei der Hansestadt am Blitzmarathon teil. An 147 Straßen lauerten Polizisten denjenigen Autofahrern auf, die Schwierigkeiten mit Verkehrsregeln haben.
Geblitzt wurde an Unfallschwerpunkten und an sensiblen Orten wie Kindergärten, Schulen sowie Altenheimen. Außerdem waren auf den Autobahnen und Bundesstraßen verstärkt Videostreifen unterwegs. Insgesamt waren rund 250 Beamte im Einsatz.
Obwohl die Polizei alle Messpunkte vorab bekanntgegeben hatte, waren die Blitzgeräte nicht untätig. An der Straße Curslacker Neuer Deich zum Beispiel blitzte es in 45 Minuten 60 Mal. Dabei hörten die Beamten mitunter auch außergewöhnliche Ausreden. Ein Golffahrer begründete seine flotte Fahrt von 152 Stundenkilometern statt der erlaubten 120 wie folgt: "Der Wagen war in der Werkstatt, musste testen, ob alles wieder geht."
Spitzenreiter war ein Mann, der am Morgen gegen 8 Uhr mit seinem Auto auf der Straße Bürgerweide (Borgfelde) mit 102 Stundenkilometern in der 50er-Zone geblitzt wurde.
Den kuriosesten Einsatz hatte die Polizei allerdings schon am Mittwoch – er endete mit der Ingewahrsamnahme von zwei Ziegen. Die Beamten hatten in Bahrenfeld einen Wagen angehalten und die Tiere auf der Rückbank beziehungsweise der Hutablage entdeckt. Da sie nicht in Transportboxen gesichert waren, kostete der Ziegentransport den Fahrer ein Bußgeld von 35 Euro. Ihm wurde zudem vorerst die Weiterfahrt verboten.
Einen ausführlichen Bericht über den Blitzmarathon sowie eine Bilanz der Polizei lesen Sie am Freitag in unserer Printausgabe beziehungsweise auf abendblatt.de
HA/dpa