Hamburg . Unbekannte hatten zehn Drucker so manipuliert, dass diese rassistische Pamphlete ausdruckten. Auch andere Unis betroffen.

Nach dem Hacker-Angriff auf Drucker der Universität Hamburg hat die Hochschule Strafanzeige gegen die Täter gestellt. Am Mittwoch hatten plötzlich mehrere Drucker auf dem gesamten Campus wie von Geisterhand Pamphlete ausgedruckt – mit rassistischen und antisemitischen Inhalten.

Christian Matheis, Referent des Uni-Präsidenten sagt: "Insgesamt waren 10 Systeme betroffen, es wurde jeweils ein Seite ausgedruckt." Die betroffenen Systeme seien mittlerweile mit entsprechenden Sicherheitseinstellungen versehen worden.

Auch andere Universitäten waren von dem Anschlag betroffen. Die Universität Tübringen, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Uni Koblenz-Landau bestätigten ähnliche Fälle. Auch dort haben die Verantwortlichen Strafanzeigen gestellt.

Angriff erinnert an Fall aus den USA

Ein Flyer, der unserer Redaktion vorliegt, trägt die Überschrift "Europa, erwache!". In wirren Sätzen ist im Text immer wieder die Rede von der Bedrohung der "weißen Rasse". Gehetzt wird gegen Juden und "feindselige Fremde".

Der Hackangriff erinnert an einen ähnlichen Fall in den USA. An mehreren Colleges, darunter die Elite-Universität Princeton, aber auch an anderen akademischen und schulischen Einrichtungen druckten Netzwerkkopierer rassistische, antisemitische Flyer aus. Unter anderem hatte die „Washington Post“ berichtet.

Auf den Flyern seien Hakenkreuze sowie die Internetadresse einer Neonazi-Seite aufgedruckt gewesen. In dem Flyer-Text seien dem Bericht zufolge Juden angegriffen und „der weiße Mann“ dazu aufgerufen worden, sich am „Kampf für die weiße Überlegenheit“ zu beteiligen. In den USA hatte sich ein polizeibekannter, rassistischer Hacker zu dem Angriff bekannt.