Hannover. Michael Frontzeck wird bei Hannover 96 Nachfolger von Korkut. Das bestätigte der Club am Montagabend. Kandidat Neururer kassierte einen Korb.
Michael Frontzeck wird neuer Trainer bei Hannover 96. Der 51-Jährige erhalte als Nachfolger des beurlaubten Tayfun Korkut einen Vertrag bis Saisonende, teilte der abstiegsbedrohte Club am Montag mit. "Es geht in den verbleibenden Spielen ausschließlich um das Ziel, dass Hannover 96 in der Bundesliga bleibt", erklärte Präsident Martin Kind. Am Dienstagmorgen soll Frontzeck die Mannschaft übernehmen und sie auf die Partie gegen Hoffenheim vorbereiten. "Ich bin davon überzeugt, dass er mit der Mannschaft die Saison erfolgreich beendet", sagte Sportdirektor Dirk Dufner. Vorgestellt wird der neue Trainer am Dienstag um 13 Uhr auf einer Pressekonferenz.
Montagabend hatten Medien bereits berichtet, dass Peter Neururer aus dem Rennen sei und von Hannover 96 eine Absage erhalten habe. „Man hat mir mitgeteilt, dass es jemand anders wird“, sagte der 59-Jährige am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe ihm dann viel Glück gewünscht. Da kann man nichts machen", äußerte sich Neururer bei der Bild-Zeitung über das Telefonat mit Sportdirektor Dirk Dufner.
Hannover 96 beurlaubt Korkut
Hannover 96 hatte zuvor auf seine sportliche Talfahrt reagiert und sich von Trainer Tayfun Korkut getrennt.
Dies teilten die Niedersachsen am Montagvormittag mit. Die Norddeutschen hatten am Sonnabend bei Bayer Leverkusen eine 0:4-Niederlage erlitten und blieben damit zum 13. Mal hintereinander ohne Sieg.
Korkut hatte Hannover 96 offiziell am Silvestertag des Jahres 2013 übernommen. Schon in der vergangenen Spielzeit stand der 41-Jährige kurz vor einer Beurlaubung, konnte mit seiner Mannschaft aber seinerzeit die Klasse halten.
Bis zum kommenden Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) gegen 1899 Hoffenheim soll nach Vereinsangaben ein neuer Trainer verpflichtet sein. „Es ist unser Bestreben, schnell einen Nachfolger zu präsentieren“, bekräftige 96-Pressechef Alex Jacob. Hannovers Manager Dirk Dufner, der wegen seiner Personalpolitik ebenfalls in der Kritik steht, hatte zuvor Korkut und das Team über die Beurlaubung informiert. Der Coach verabschiedete sich danach von den Profis, die ohne ihn das Lauftraining absolvierten. „Es war deutlich emotional in der Kabine“, berichtete Jacob.
Die Bild-Zeitung hatte bereits am Montagmorgen von zwei Wunschkandidaten des Clubs für die Korkut-Nachfolge berichtet. Demnach sollten Peter Neururer, der bereits zweimal Cheftrainer von Hannover 96 war, und Volker Finke, derzeit Nationaltrainer Kameruns, die aussichtsreichsten Kandiaten auf den Trainerposten gewesen sein.
Peter Neururer konnte sich ein Engagement offenbar auch vorstellen. „Warten wir mal ab. Ich habe noch einen Vertrag beim VfL Bochum. Mit Hannover ist noch gar nichts klar“, sagte Neururer am Montagmorgen. Der 59-Jährige bestätigte allerdings, „immer mal wieder Kontakt“ mit Hannovers Clubchef Martin Kind zu haben. Am Montagabend dann die Absage des Clubs an Neururer.
Neururer hatte nach längerer Pause bis Dezember 2014 den Zweitligisten Bochum trainiert. In Hannover war er 1994/95 und 2005/2006 bereits Chefcoach.
Der 29. Bundesliga-Spieltag
HA/dpa/sid