masch Norderstedt - Ein Markenname des Volleyballsports wird sich verabschieden. Die VG Alstertal-Harksheide, der Zusammenschluss der Volleyballsparten vom TuS Alstertal und TuRa Harksheide, löst sich nach 15 Jahren im Sommer auf. Die Alstertaler Abteilungsleiterin Petra Kerl kündigte den Kooperationsvertrag. Nun kämpfen beide Clubs um die ungefähr 350 Mitglieder der Gemeinschaft.

TuSA-Abteilungsleiterin Kerl lud gestern Mitglieder und Eltern der zumeist jugendlichen Volleyballer zu einem Informationsabend über die Hintergründe der Scheidung an. TuRa wird am kommenden Mittwoch nachziehen.

"Die Kündigung war unumgänglich", so Petra Kerl. TuRa habe der VGAH im vergangenen Jahr die Unterstützungsgelder um 17 000 Mark gekürzt. "Wir haben die Bezahlung unserer Trainer drastisch kürzen müssen", so die frühere Erstliga-Zuspielerin. Die Folge: Tim Braun, Coach der Verbandsliga-Männer und des männlichen Nachwuchses, legte seine Ämter nieder. Noch 1999 hatte der VGAH-Etat ungefähr 65 000 Mark betragen. Im Jahr 2000 waren es nach Angaben von TuRa-Chef Hans Blunk nur noch 40 000 Mark von Seiten der Harksheider, 10 000 Mark gaben die Alstertaler. Nicht eingerechnet ist die Summe für die Zweitliga-Männermannschaft, die sich selbst finanziert und auch sonst autonom ist.

"Wir mussten einfach dem Missverhältnis der Zahlungen beider Vereine Rechnung tragen", begründet Hans Blunk die Kürzung der Überweisung an die Volleyballer. Zwei Drittel der Aktiven haben das Mitgliedsbuch von TuRa, ein Drittel das der Alstertaler. "Unser finanzieller Beitrag lag jedoch deutlich über diesem Verhältnis", stellt Blunk fest.

Dies wird Petra Kerl auch nicht in Frage gestellt. Allerdings begründet sie die bestehende Regelung mit früheren Abmachungen. "Es hätte die VGAH nie gegeben, wenn die vom TuS Alstertal zu tragende Summe höher gewesen wäre. Das war auch so mit TuRa vereinbart."

Trotz alledem hätten auch die Harksheider Mitglieder vom Zusammenschluss der Sparten profitiert. Durch die Volleyballgemeinschaft mit dem TuS Alstertal habe auch TuRa Harksheide Zugriff auf die Kooperation mit dem Volleyball-Gymnasium Heidberg in Langenhorn gehabt. Zudem konnte der Club auf diesem Weg Trainingszeiten im Hamburger Stadtbezirk bekommen.

"Von früheren anderen Abmachungen ist dem heutigen Vorstand von TuRa Harksheide nichts bekannt", so Hans Blunk. Der Clubvorsitzende deutete gar an, dass der Beitrag im Jahr 2001 noch weiter abgesenkt worden wäre, wenn es die Gemeinschaft weiter gegeben hätte.

Ungefähr zwei Dutzend Mannschaften blocken und schmettern in der VG Alstertal-Harksheide. Teams wie die dritten Frauencrew in der Landesliga um die frühere TuRa-Erstligaspielerin Astrid Fock werden wohl in Harksheide bleiben. Das Zweitliga-Team der Männer steht vor der Auflösung, doch der Großteil der Aktiven sind junge Talente.

Petra Kerl ist sich sicher, dass die meisten Spielerinnen mit ihr zum TuS Alstertal gehen werden. Wichtig dabei: Laut Kooperationsvertrag werden die Liga-Plätze am 30. Juni dem Verein zugeschlagen, aus dem die Mehrheit der Aktiven stammt.

TuRa-Vorsitzender Hans Blunk hat schon angekündigt, die Überweisung an die eigenen Volleyballer in der Höhe halten, wenn nicht gar erhöhen zu wollen. Petra Kerl hingegen setzt auf eine Zusammenarbeit mit einem anderen Verein aus Norderstedt: Inoffiziell gab es schon Gespräche mit dem 1. VC Norderstedt.

Allerdings wird der Gesamtvorstand des TuS Alstertal frühestens Ende Februar in Kontakt mit den Norderstedtern treten. "Bislang ist in dieser Richtung noch gar nichts gelaufen", betont der VCN-Vorsitzende Thomas Broscheit.