Von HEIKO GERDAU

Wedel - Die Basketball-Damen des SC Rist erhielten ihre ersten Lektionen in der Ersten Bundesliga. Während die 48:104-Niederlage gestern beim deutschen Rekordmeister BTV Gold-Zack Wuppertal jenseits jeder Diskussion stand, machte das 57:69 zum Saisonauftakt vor heimischen Fans gegen den Mitaufsteiger USC Freiburg deutlich: Es wird ein erbitterter Kampf um den Klassenerhalt.

Dazu passt der Kommentar von Zsuzanna Boksay, der Trainerin des USC Freiburg: "Für uns war das wie ein Finale."

Spielerisch lagen die Vorteile eindeutig auf Seiten des USC, der personell nur eine einzige Änderung verarbeiten musste: den Einbau der A-Nationalspielerin Lubica Schultze (1,96 Meter/früher Aschaffenburg).

Wedels Trainer Marc Köpp musste sein Team dagegen völlig umkrempeln. Erst vor einer Woche kam die zentrale Figur aus Amerika: Lakeysha Wright. Köpp: "Ich war sehr froh, dass sie als Aufbauspielerin wenigstens eines unser Angriffsysteme kannte."

Wenn auch beide Trainer am Ende den Sieg mit konditionellen Vorteilen der Freiburgerinnen erklärten, für den gehemmten Start der Rist-Damen gab es nur eine Beschreibung: vor Ehrfurcht erstarrt. Offenbar wirkte die ungewohnte Kulisse von 600 Fans paralysierend, dazu die Schiedsrichter, die viel mehr durchgehen ließen als eine Liga tiefer.

Nachdem Hanna Green den ersten Wedeler Korb in der Ersten Bundesliga getroffen hatte, klappte jedenfalls minutenlang nichts mehr. Chancen gab es genug, aber die Bälle rollten einer nach dem anderen aus dem Korb heraus, so dass Spieler wie Zuschauer erlöst aufschrien, als Katharina Kühn in der siebten Minute endlich zum 3:10 verwandelte.

Ihre Zaghaftigkeit legten die Rist-Damen aber erst im zweiten Viertel ab. Vor allem die Amerikanerin Lakeysha Wright beeindruckte mit Ballgewinnen und Tempobasketball. In der 15. Minute (20:22) war wieder alles offen.

Aber auch Freiburg fand mehr und mehr ins Spiel, führte zur Pause wieder 42:34, weil es seine Nationalspielerin Schultze immer besser in Szene setzte. 23 Punkte traf sie mit 90 Prozent, dazu elf Rebounds. Beim SC Rist hielt Katharina Kühn dagegen mit 20 Punkten und neun Rebounds.

Es reichte nicht. Im dritten Viertel brach der SC Rist konditionell ein, was sich nicht nur in der schwachen Trefferquote von 33 Prozent niederschlug, sondern auch in Fehlpässen und Missverständnissen. Mit 7:17 ging der dritte Abschnitt und damit die Begegnung verloren.

Wenigstens bemühten sich die Gastgeberinnen bis zur letzten Sekunde und hinterließen kämpferisch angeführt von Bärbel Herzberg einen guten Eindruck.

Zwei Tage später in Wuppertal war gar nichts mehr zu holen: Sogar das Minimalziel "mehr als 50 Punkte machen und unter 100 zulassen", wurde in dieser zweiten Saisonpartie nicht erreicht. Allerdings schauten Katharina Kühn, Claudia Rieth und Heidi Globig verletzt zu. Globig war kurz nach ihrem Dreier zur kurzfristigen 3:2-Führung mit einer Muskelprellung ausgefallen.

SC Rist - USC Freiburg:

Spielverlauf: 1:10 (6.), 7:16 (10.), 16:18 (14.), 20:29 (16.), 34:42 (HZ), 37:47 (24.), 37:55 (27.), 41:59 (30.), 57:69 (Endstand).

Statistik: Katharina Kühn (20), Heidi Globig (15), Hanna Green (6), Lakeysha Wright (6), Claudia Rieth (3), Amy Cleveland (3), Silke Panten (2), Tatjana Pavicevic (2), Bärbel Herzberg (0).

BTV Wuppertal - SC Rist :

Spielverlauf: 3:2 (1.), 15:27 (10.), 27:45 (HZ), 37:73 (30.), 48:104 (Endstand).

Statistik: Silke Panten (15), Lakeysha Wright (13), Hanna Green (9), Heidi Globig (5), Colette See (4), Amy Cleveland (2), Tatjana Pavicevic (0).