hg Wedel - Drei Basketball-Mannschaften aus dem Kreisgebiet erreichten das Viertelfinale des Hamburger Pokal-Wettbewerbs. Das Kuriose daran: Die höherklassigen Teams sind bis auf die zweite Damenmannschaft des SC Rist allesamt gescheitert. Und die Wedelerinnen sind auch die einzigen, die im Viertelfinale am 12. und 13. Februar 2000 auf einen Gegner treffen, den sie schlagen können, auf den Klassengefährten in der Zweiten Regionalliga, den Eidelstedter SV II. Die zweite Damenmannschaft des VfL Pinneberg dürfte gegen den Regionalligaklub Ahrensburger TSV ohne Chance sein.

Bei den Herren erreichte nur der SC Rist III (Oberliga) gegen die TSG Bergedorf III die Runde der letzten Acht (100:76). Gegen die Bundesligareserve des BC Johanneum (Erste Regionalliga) ist aber trotz prominenter Akteure wie Ingo Knillmann und Christian Pauk mit hoher Wahrscheinlichkeit im Februar 2000 Schluss.

Angesichts dieser Aussichten wirkten die Wedeler wenig euphorisch. Das lag zum Teil aber auch an den üblen Zwischenrufen des Bergedorfer Publikums. Bester Rist-Spieler war wie immer der frühere Bundesligaspieler Ingo Knillmann, der es auf 30 Punkte brachte.

Die hochrangigsten Teams, der VfL Pinneberg und die Halstenbeker Turnerschaft , dürfen sich voll auf die Saison in der Zweiten Regionalliga konzentrieren. Die Pinneberger verabschiedeten sich bereits vor einer Woche mit 70:83 (44:38) gegen die TSG Bergedorf (ebenfalls Zweite Regionalliga), ihre Nachbarn aus Halstenbek zogen nun gegen die "Dritte" des BC Johanneum (Tabellenzweiter der Oberliga) mit 50:54 (21:26) den Kürzeren.

Dennoch glaubt Trainer Dietfried Kienast die Talsohle endlich durchschritten zu haben. "Die Bienen stechen von hinten", sagte der Trainer des Regionalliga-Schlusslichts selbstbewusst.

Diese These stützt sich vor allem darauf, dass der bundesligaerfahrene Aufbauspieler Felix Göschel endlich Examen und den anschließenden Urlaub beendet hat und schon am kommenden Wochenende gegen Bergedorf wieder zur Verfügung steht.

Im Pokal fehlten Kienast gleich alle drei Aufbauspieler, so dass Center Frank Holzhütter auf dieser Position eine Premiere feierte. Das Fehlen der nominellen Playmaker Patrick Görcke (beruflich verhindert) und Volker Weiler (Achillessehne verletzt) machte sich dennoch bitter bemerkbar: 22 Ballverluste lassen sich auch gegen einen Oberligaklub nicht verkraften. Zu keiner Zeit übernahm Halstenbek die Führung, sondern lief permanent einem Fünf-Punkte-Vorsprung der Hamburger hinterher.

Frischen Rückenwind könnten zwei neue Spieler bringen, die sich in Halstenbek vorgestellt haben. "Es ist noch nicht spruchreif", wiegelt Kienast ab.

Ebenfalls nicht gerade rühmlich war die Vorstellung der Pinneberger Basketball-Damen im Pokalduell mit dem Tabellenführer der Zweiten Regionalliga, dem TuS Alstertal. Mit dem 46:61 durfte der VfL am Ende sogar zufrieden sein, denn zur Pause lag er rettungslos mit 13:38 zurück.

"Das war klar meine Schuld." So nahm Trainer Rob Benjamins seine Schützlinge in Schutz." Ich habe leider von Beginn an eine Zonenverteidigung als taktisches Mittel angeordnet und damit jegliche Aggressivität herausgenommen." Die sparte sich sein Team für die zweite Halbzeit auf - zu spät.

Zumindest als Vorbereitung für das erneute Treffen im Rahmen der Zweiten Regionalliga will Benjamins die Schlappe nutzen. Das Scheitern ist auf Video dokumentiert.

Die Aufzeichnung hat der nächste Gegner (Sonnabend, 19 Uhr) MTV Bad Bevensen nicht nötig. Deren Trainer saß nämlich im Publikum und machte sich eifrig Notizen. "Vielleicht unterschätzt er uns nach dieser Pleite", spekuliert Benjamins.

Besser machten es die zweiten Damen des VfL. Sie besiegten die "Dritte" des SC Rist in einem Basketball-Krimi mit 39:38. Heldin des Tages war Carolin Müller, die in der letzten Minute den ersten Dreier ihres Leben verwandelte und ganz zum Schluss zwei Freiwürfe zum knappen Endstand traf.

Statistik: Halstenbeker TS: Ole Ties (15), Frank Holzhütter (14), Thomas Bergmann (6), Marc Budzinski (6), Christian Fortnagel (3), Bernd Timm (3), Rainer Todt (3).

VfL Pinneberg: Elke Kruse (11), Swantje Bergmann (8), Inga Schulz (6), Annika Hoffmann (6), Ingke Braren (4), Christina Müller (4), Joana Jäger (3), Julia Drews (3), Birte Karstens (2), Regine Meyer (0).