Insgesamt 233 Kandidaten bewerben sich am 27. März um die 120 Plätze in der Bürgerschaft. Sie sind aufgestellt von den Parteien SPD, CDU, FDP, NPD und FSU. Wer sind die Kandidaten, was haben sie für einen Beruf, wie alt sind sie? In der Folge "Die Parteien und ihre Kandidaten" beantwortet das Hamburger Abendblatt diese Fragen. Bisher wurden die SPD und die CDU vorgestellt. Heute nun die FDP und ihre Kandidaten.

Um dem Leser ein Vergleichsbild zu geben, zunächst ein Blick auf die Entwicklung der FDP. Bei früheren Bürgerschaftswahlen errang sie:

Jahr Prozent Mandate 1946 18,2 7 1949 17 1953 18 1957 8,6 10 1961 9,6 12

Für die Wahlen 1949 und 1953 lassen sich keine Prozentzahlen der Stimmen angeben, da die FDP damals Wahlbündnisse mit anderen Parteien hatte. Au- ßerdem fällt das unterschiedliche Verhältnis zwischen der Prozentzahl der Stimmen und der Mandate (Bürgerschaftssitze) auf. Das kommt daher, daß bei den vergangenen Wahlen zum Teil verschiedene Wahlsysteme und daihit auch andere Mandatsberechnungen angewendet wurden. Die FDP war von 1946 bis 1949 (zusammen mit der SPD), von 1953 bis 1957 (im Hamburg-Block) und von 1957 bis heute (mit der SPD) Regierungspartei. Von 1949 bis 1953 stand sie in der Opposition.

Wenn man die Kandidatenliste durchschaut, muß man auf die Reihenfolge achten. Entscheidend für die Chancen eines Kandidaten ist seine Placierung auf dieser Liste. Im Gegensatz zur Bundestagswahl, die auch Wahlkreiskandidaten und Direktkandidaten kennt, wird die Bürgerschaftswahl nach dem reinen Verhältniswahlrecht durchgeführt Von den 120 Bürgerschaftsmandaten bekommt jede Partei so viel Sitze zugeteilt, wie ihrem Stimmenanteil entspricht. Erringt also eine Partei zum Beispiel 30 Mandate, so rücken die ersten 30 Bewerber auf der Kandidatenliste in die Bürgerschaft ein.

In der jetzt zu Ende gehenden Bürgerschaftsperiode hatte die FDP zunächst zwölf der 120 Abgeordneten gestellt. Später trat dann ein FDP- Abgeordneter zur CDU über, so daß die FDP nur noch elf Sitze im Hamburger Parlament hatte. Hei.

Die Kandidaten:

1. Edgar Engelhard (48 Jahre), Bürmeister; 2. Dr. phil. habil. Alfred Frankenfeld (67), Chefredakteur; 3. Peter- Heinz Müller-Link (45), Senator; 4. Ernst-Erich Plattner (42), Einzelhandelskaufmann; 5. Marlise Nicolaysen (56), Hausfrau; 6. Reinhard Philipp (40), Fraktionsgeschäftsführer; 7. Victor Kirst (40), Diplom- Volkswirt; 8. Waldemar Christiansen (45), Bankkaufmann; 9. Dr. Walther Naumann zu Königsbrück (52), Rechtsanwalt; 10. Günther Kastenmeyer (36), Regierungsrat; 11. Dr. Dr. Hans-Joachim Weber (50), Betriebsarzt; 12. Alfred Johann Levy (64), Elektroingenieur, Rundfunkmeister; 13. Ingeborg Stavenhagen (42), Hausfrau; 14. Wilhelm Rahlfs (27), Diplom- Volkswirt; 15. Hermann Ferdinand Arning (54), Rechtsanwalt; 16. Ludolf Sieveking (59), Reederei-Kaufmann, Prokurist; 17. Armin Sander (31), kaufm. Angestellter; 18. Dr. Alfred Bühling (64), Diplom-Kaufmann; 19. Carl Werner Wiegand (43), Kaufmann; 20. Günther Glatz (42), Lehrer; 21. Friderike Kardel (70); Lehrerin a. D.; 22. Max Uhlig (50), Schiffahrts-Kaufmann; 23. Dr. Hermann Roer (55), Chefarzt; 24. Raimund Schock (33), Architekt; 25. Hubertus Seifert ' (45), Verwaltungsinspektor; 26. Hans Roß (66), Töpfermeister; 27. Hans Rau (39), Wissenschaf tl. Referent; 28. Dr. Walter Debacher (54), Oberstudienrat; 29. Bruno Vesenmayer (51), Behördenangestellter; 30. Gerd Claussen (39), Lehrer; 31. Günther Kluth (42), Prokurist; 32. Wilhelm Hoerner (67) Diplom-Kaufmann; 33. Karl-Heinz Bürrig (44), Postamtmann; 34. Albert Scham stein (67), Kaufmann; 35. Helga Schmidt (47), Archivarin; 36. Harry Langpaap (29), kaufm. Angestellter.