Eigener Bericht

G.Z. Hamburg, 16. Mai

Mit einer Überraschung startete die diesjährige Deutsche H a n d b a 1 1-Meisterschaft. Der hohe Favorit und souveräne Nordmeister Hassee-Winterbek kam auf eigenem Platz gegen den Südwestmeister Harleshausen über ein dürftiges 12:12-Unentschieden nicht hinaus und büßte damit einen unter Umständen entscheidenden Punkt gegenüber Frischauf Göppingen ein. Göppingen wahrte in Rheinhausen die Favoritenrolle mit einem 16:10-Sieg und setzte sich an die Spitze der Gruppe B. Titelverteidiger Polizei hatte wenig Mühe, in der Gruppe A Berlins Meister Reinickendorfer Füchse mit 18:10 (9:5) zu bezwingen und steht jetzt punktgleich mit Westmeister TuS Lintfort, der in Zirndorf mit 14:11 (6:5) gewann, an der Spitze. Am nächsten Sonntag stehen den norddeutschen Mannschaften besonders schwere Aufgaben bevor: Hassee-Winterbek muß nach Göppingen und die Polizei nach Lintfort.

Auf der Sternschanzenkampfbahn mußten die Polizeistürmer erst ihren Respekt vor Nationaltorwart Pankonin verlieren. Dann bestimmten sie eindeutig das Spielgeschehen und gaben nach dem 1:0 der Reinickendorfer die Führung nie mehr ab. Die wirbelnde Kombinationsmaschine des Meisters lief zeitweilig wie in vergangenen Tagen, hatte jedoch auch oftmals Leerlauf. Isbergs Einsatz als Halbstürmer verlieh dem Angriff Schwung und Frische, und Holst fügte sich ausgezeichnet in die Hintermtnnschaft ein. Beachtlich die Kondition aller Spieler, die jetzt anscheinend die schwere Krise überwunden haben. Torwart Singer stand eindeutig im Schatten von Pankonin, der großartig parierte und an der ? Niederlage seiner Elf schuldlos war. Maychrzaks Bombenwürfe, Isbergs und Hebels kluges Abspiel und Vicks vorbildlich unauffälliges' Aufbauspiel'' verdienen Erwähnung. In dieser Form hat die Poliaei eine reeMe- Chance, ihren Titel erfolgreich zu verteidigen. Glück' hatte der THW auf der Kieler wiese. Der vom Altinternationalen Sutter trainierte und geführte Südwestmeister Harleshausen lag bis eine Minute vor dem Abpfiff verdient mit 12:11 in Front und schien für eine Sensation zu sorgen. Doch Fortuna war mit den "Zebras", als ein von Ochs geworfener Ball vom Pfosten ins Tor zum Ausgleich sprang. Krabbenhöft mußte für fünf Minuten vom Platz. Der Nordmeister war nicht schlecht, verzettelte sich jedoch vorm gegnerischen Tor immer wieder in überflüssige Kombinationen.

Schleswig-Holstein und Hamburg überstanden die Vorrunde um den DHB-Nachwuchspokal nicht. In Mülheim schaltete der Niederrhein die Hamburger sicher mit 18:11 (6:6) aus und Schleswig-Holstein unterlag Berlin mit 14:16.

Überraschend hoch mit 7:1 (2:1) verteidigte Urania Hamburg seinen Titel als norddeutscher Frauenmeister gegen den Kieler TV. Vor 2000 Zuschauern auf dem Schützenhof konnten die Gäste zwar mit' 1:0 in Front

gehen, unterlagen dann jedoch der besseren Kondition und wurfentschlosseneren Fünferreihe der Barmbekerinnen. Nunmehr trifft Urania in der Vorrunde zur Verteidigung des deutschen Titels auf den Südwest-Meister.

In der Hamburger Herren- Stadtliga festigte St. Georg durch einen I4:ll-Sieg über Glinde seinen zweiten Platz, während Altrahlstedt durch das 18:l8-Unentschieden gegen St. Pauli auf den vierten Platz zurückfiel. Oberalster fand nach dem 20:13 über Sperber den Anschluß an die Spitzengrupe wieder; dafür steht Sperber jetzt als erster Absteiger fest. Eimsbüttels Lage ist nach der 10:11- Niederlage in Blankenese wieder bedrohlich/ geworden.

Bei den Damen kann der HSV nach der 2:10-Niederlage gegen den VfL 93 den Abstieg kaum noch vermeiden, und auch Sperber ist durch das 4:5 gegen Concordia weiter gefährdet.