Der Erste Vorsitzende der Wetteraktiengesellschaft, Petrus, Ist gleichzeitig Schutzpatron der Fischer. Diese hatten Sonntag bei ihrem Meister schönes Wetter bestellt. Das klappte wie am Schnürchen.

Mit den ersten Sonnenstrahlen und in aller Herrgottsfrühe machten sich 240 Sportangler aus Hamburg und Umgebung auf die Socken. Mit allen Achsen fuhren sie in die Horneburger Wettergräben. Die liegen auf der anderen Seite der Elbe im Alten Lande. Kein Wunder,

daß sich die Teilnehmer der 14 Vereine die Hände rieben. Das Wetter war Maßarbeit. Die Sonne würde die Fische übermütig machen. Hätten sie jetzt nicht gebissen, wäre ein neuer Heiliger für die Fischerei fällig gewesen.

Um acht Uhr waren die Angler an Ort und Stelle. Zuerst wurden die Plätze verlost. Das Fischen konnte beginnen. Die Bedingung hieß: mit einer Rute auf Friedfische. Dazu gehören: Aale, Schleie, Rotaugen, Barsche und Brachsen.

Das Angeln war eine Lust. Um 14 Uhr wurde Halali geblasen. So sagt man in Jägerkreisen, wenn die Jagd, in diesem Falle der Fang zu Ende ist. Dann wurde die Sache ernst. Die Beutel wurden versiegelt und der Fang wurde gewogen. Das macht man mit der uns nachgesagten deutschen Gründlichkeit und nach Gramm. Schwarzmann (Frühauf) hatte mit 6650 Gramm, das sind über 13 Pfund, den Rekordfang gemacht. Er angelte sich damit den 1. Preis.

Koch (Elbe), ein Jungfischer, erhielt den Ehrenpreis des Hamburger Abendblattes, bestehend aus einem wertvollen Anglerbuch. Fünf Mann vom Anglerverein Geesthacht fischten den Großen silbernen Wanderpokal. Das Altersheim in Neugraben quittierte dankend für die Fänge.

Sportangeln ist eine Leidenschaft und vereint viele Berufe: Arbeiter, Anwälte, Wissenschaftler und Großkaufleute" Sie alle trafen sich, als sich die Sonne in der Nordsee in ein goldenes Bett legte. Nach alter Weise wurde der Fang begossen. Mancher hatte am linken Arm blaue Flecken. So oft hat er sich beim Bericht über die Länge seines Fisches mit der flachen Hand dahingeschlagen. gkl.