Nach dem Verlast der .Flying Enterprbe“ sowie zweier ameritaidseher Einheltstanker und dem Auftreten von mehr oder minder schweren Schaden bei geschweißten Schiffen ernannte die Londoner Versicherer-Gemeinschaft Lloyds eine Kommission, die die Konstruktion gans geschweißter Schiffskörper untersuchen “eilte.

Eigener Bericht

In dem Bericht dieser **ic*m*riissic*n wurde festgestellt, daß sieb die Schäden zumeist nur auf Liberty-Schiffe, von denen noch 2600 in Fahrt sind, und auf die T-2-Einheitstanker erstrecken, also auf Schiffe, die unter schwierigen Voraussetzungen im Kriege sehr schnell mit zum Teil ungeschultem Personal gebaut wurden. Auch dann traten die Schäden erst bei höchster Beanspruchung auf. Lloyds lehnt nach diesen Untersuchungen eine Erhöhung der Versicherungsprämien für amerikanische Einheitsschiffe ab. Es hat sich nämlich ergeben, daß die ganz geschweißten Schiffe, die unter normalen Voraussetzungen gebaut wurden, sich ausgezeichnet halten und in ihrer Qualität den genieteten Fahrzeugen gleichkommen.

Schweißen lm Schiffbau ist noch verhältnismäßig Jung. Eingeführt wurde es erstmalig aus deutschen und amerikanischen Werften ln der Mitte der zwanziger Jahre. Besonders setzten sich die Kriegsmarinewerften in Kiel und Wilhelmshaven, sowie die Deutsche Werft, Finkenwerder, dafür ein. Die ersten Erfahrungen wurden hier gesammelt. Es dauerte aber noch mehrere Jahre, bis 1934 das erste In Deutschland gebaute, ganz geschweißte Schiff ln Dienst gestellt wurde. Es war der Motortanker "Norderney", der noch heute unter deutscher Flagge fährt. Dieses 513 BRT große Schiff hat sich bis heute ausgezeichnet gehalten.

Immer wieder waren die, Kriegsmarinen der verschiedenen Länder Schrittmacher des Schweißens. 1940 bauten die USA den' ersten Hochseefrachter von ca. 7700 BRT, der ganz geschweißt war. Das für die Reederei Moore McCormick, San Francisco, gebaute Fahrzeug war ein Vorläufer der amerikanischen Einheitsfrachter. Es dauerte nur noch wenige Jahre, bis die "Llbei-Ues", die "Victories" und die T-J-Tanker als ln Serie gebaute und ganz geschweißt" Frachter folgten. Trotzdem Ist man lm Internationalen Schiffbau vom ganz geschweißten Schilf wieder abgekommen und hat statt dessen eine Kombination angestrebt. Man hat die Längsnähte der Platten und die Spanten genietet, während man die Stöße (senkrechte Nähte) schweißt. Die meisten Schiffe werden heut" so gebaut Selbst die Amerikaner bauen keine ganz geschweißten schiffe mehr, sondern sie nieten heute Je eine Naht der Außenhaut in der Nähe vom Boden und Deck. Die Vorteile des Schweißens liegen bei der Gewichtsersparnis durch das Wegfallen der Überlappungen der Platten und der Niete. Außerdem wird die Montage des Schiffes vereinfacht Mit Hilfe des Schweißens wurde der Sektionsbau entwickelt. Man kann auf viele Winkeleisen verzichten. Indem man Jetzt Platten einfach im entsprechenden Winkel aneinanderschwelßt. Außerdem Ist die Gesamtkonstruktion beim Schweißen vereinfacht

Nachteile liegen darin, daß sich die Schweißnaht härtet, während die Platten weicher bleiben. Dadurch können Schrumpf Spannungen entstehen. Ebenso können, wenn man nicht in der richtigen Reihenfolge schweißt, Spannungen entstehen, die die Platte zum Zerreißen bringen kann. Diese Nachtelle können aber normalerweise überprüft werden. Und bei sorgfältiger Arbeit, die bereits durch gute Ausbildung des Nachwuchses gewährleistet wird, können diese Fehler vermieden werden. Heute ist im Schiffbau die normale Elektro- Schweißung üblich. In dieser wird ein elektrischer Lichtbogen mit einem Schweißdraht gezogen, der dieselbe Zusammensetzung wie die Platte hat Der Draht schmilzt ab und verbindet sich mit den aufgeschmolzenen Teilen der Platte zu einem Ganzen. Neubau Motorschiff ?Arcturus**

Gestern nachmittag wurde die Baunummer 729 unter dem Namen "Arcturus" für die Argo- Reederei Richard Adler & Co., Bremen, bei der Seebeckwerft, Bremerhaven, ausgedockt. Das neue Motorschiff soll lm Mal in Fahrt kommen und anschließend im Levante- Dienst eingesetzt werden. Die Reederei hat noch weitere Neubauaufträge bei der Seebeckwerft laufen.