Ein Bravo den jungen Leuten, die durch ihre friedliche Besetzung der Insel Helgoland der Menschheit klarmachten, daß Helgoland keine Zielscheibe ausländischer Bomber ist, und daß die

Inselbewohner ein Recht auf ihre Heimat haben. -..

Mögen die deutschen Behörden endlich aus ihrem Dämmerzustand erwachen und dem Ausland die klare Antwort geben: Helgoland ist ein Stück Deutschland, über das wir Deutschen selbst bestimmen, Rudi Gust, Hbg.-Fuhlsbüttel

Um die Seeleute aus Brasilien Ich habe mit Interesse gelesen, daß Jetzt etwa 500 Deutsche aus China heimgekehrt sind. Diese armen Menschen waren lange im Auslande und wahrscheinlich schon halb verzweifelt. Nun konnten sie wieder nach Hause kommen, weil die Bundesregierung Mittel zur Verfügung gestellt hat. Die Reise von China nach Hamburg hat, wie aus der Zeitung hervorgeht, Je Kopf des Fahrgastes nahezu 400 US-Dollars gekostet. Es ist schon erfreulich, daB die Bonner Regierung die Mittel zur Verfügung gestellt hat, und daß es der Kontinentalen Schiffahrts-Kompagnie möglich war, ?icher unter schwierigsten Umständen ein Schiff zu bekommen. Auch scheint ?ich der Ostasiatische Verein in dieser Sache bemüht zu haben So sehr ich es den Chinaheimkehrern gönne, daß sie endlich Mittel und Weje in die Heimat gefunden haben, so möchte ich mi h einmal erkundigen, was eigentlich aus unseren Seeleuten werden soll, die seit über zehn JBhren in Brasilien sitzen' Die Heimbeförderung diese.- armen Menschen ? es handelt sich um etwa 40 Männer ? scheitert offenoar daran, daß die erforderlichen Geldmittei nicht aufzutreiben sind. Was den 'Jhmaheimkehrern recht ist, müßte unseren Seeleuten in Brasilien billig sein. Wer bemüht sich in dieser Sache, der Senat, die Bürgerschaft, Bonn, oder niemand?

Xrnst Johann Kaiser, Hsmburg-VecWel

Was ist Zweckkunst?

Der Leserbrief in Nr. 303 hat einige Leser veranlaßt, mich um Auskunft zu bitten, was man unter Zweckkunst verstehe? Die Zweckkunst stellt sich in den Dienst praktischer Zwecke, Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit einem Kunstschimmer zu umkleiden, d. h. sie will uns über die platte Nützlichkeit des Alltags hinausheben und uns einladen, solche Gegenstände auch einmal an und für sich ruhig und beschaulich zu betrachten; so Häuser, Möbel, Uhren, Kissen usw.

Wir sehen also, daß die Zweckkunst die bloße Zweckform des Gebrauchsgegenstandes veredelt. Wenn man keinen Wert auf Schönheit legt, könnte eine rohe Holzkiste ganz gut den Küchenschrank ersetzen!

Hans-Otto Mlkat, Hbg. 13, Rentzelstr.

Paradies auf Eis

Wir Frauen gesetzten Alters sind außerordentlich erfreut, daß uns unser Hamburger Abendblatt endlich einmal eine so reine naturverbundene Geschichte serviert wie "Paradies auf Eis". Wir können viel ? und da meine ich hauptsächlich die unheimlichen Entbehrungen, die diese nördlichsten Menschen erdulden müssen ? von diesen Naturmenschen lernen. Gewiß, wir müssen bei manchen Beschreibungen ein bißchen herunterschlucken und uns auch schütteln, aber trotzdem und gerade deswegen müssen wir diese Eskimos als absolut naturverbundene, saubere Charaktere hinstellen.

Mit welchem Recht spricht da der Herr Wegner aus Timmendorf von ? Unsittlichkeit? Meint er, er stehe zu hoch in der Kultur? Man langsam, Herr Wegner, wenn Sie wirklich so eine hohe Kulturstufe besäßen, würden Sie diese Geschichte nicht in den falschen Hals bekommen. Sind Sie jemals aus Timmendorf herausgekommen? Bitte, liebes Abendblatt, laß dich nicht irritieren. Die meisten Zuschriften, so ist meine Erfahrung beim Herumhorchen, werden zu dieser Geschichte' guten Mutes sein.

Lebt Hans Ruesch noch? Wir möchten es hoffen, um ihm unseren allerherzlichsten Dank aussprechen zu können. Ich sammelte die Berichte, um sie dem Gymnasium in Bruchsal zu senden. Gibt es später ein Buch darüber?

Frau Gertrud Schmidt, Hbg. 24

Anm. der Redaktion: Han" Ruesch lebt noch, und sein Buch über die Eskimo" itt bereits ln der Schweiz erschienen.