In neun Monaten vom Felsblock zur neuen Attraktion im Hamburger Hanse- Viertel + 10.000 Reisekilometer, 13 Tonnen Gewicht, 211 cm Durchmesser

Seit dem 6. Mai ist das Hamburger Hanse-Viertel um eine Attraktion reicher – in Millimeterarbeit wurde heute Westeuropas größte schwimmende Granitkugel installiert. Auch wenn noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind, so ist die 13 Tonnen schwere Kugel aus massivem, 300 Millionen Jahre altem Granit mit einem Durchmesser von 2,11 Metern bereits jetzt ein echter Hingucker. Neun Monate sind vergangen, seit der Stein in einem Steinbruch in Brasilien Millimeter für Millimeter aus dem Fels gehauen wurde. Anschließend legte der Koloss – zunächst als Granitblock – eine viermonatige Reise über den Atlantik zurück, bevor er im bayrischen Wald drei Monate lang von der Kusser Granitwerke GmbH zur Kugel geschliffen wurde.

Vor zwei Tagen kam die Kugel samt maßgeschneidertem Brunnen auf einem Tieflader nach Hamburg. Am Sonntagmorgen, um 9:30 Uhr war es dann soweit – die Kugel wurde in den gesperrten „Großen Bleichen“ langsam vom Tieflader auf den Gehweg gehoben und für den Einzug in das Hanse-Viertel vorbereitet. Das mehrstündige „Einrollen“ sowie die anschließende, millimetergenaue Installation in die Brunnenschale war nichts für schwache Nerven. Seit dem frühen Nachmittag vom 6. Mai 2012 „schwimmt“ das dem Erdball nachempfundene steinerne Objekt auf einer dünnen Schicht Wasser unter der großen Kuppel des Hanse-Viertels. Neigung und Drehrichtung entsprechen dabei jener der Erde. Die Kugel ist so installiert, dass selbst kleine Kinderhände die Kugel mit einem kurzen Stups zum Drehen bringen können. „Wirklich beindruckend, was die Spezialisten hier geleistet haben. Bei 13 Tonnen Gewicht waren wir natürlich alle in höchstem Maße gespannt – zum Glück ist alles nach Plan verlaufen“, so Uwe von Spreckelsen, Centermanager des Hanse-Viertels.

Idee und Konzept der einzigartigen Installation stammen vom Architekten des Hanse-Viertels, Professor Volkwin Marg sowie Stephanie Jöbsch, ebenfalls Architektin bei gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Für die Oberfläche entwickelte der Künstler Tilman Fulda, der sich auch für die eindrucksvollen Intarsien in der Passage verantwortlich zeichnet, eine Weltkarte samt Handelsrouten großer Hamburger Reedereien. Rund um den Kugelbrunnen sind zwölf Namen wichtiger Hamburger Reedereien im Boden in Bronze eingelassen.

Der Einzug der Granitkugel markiert einen vorläufigen Höhepunkt in den umfassenden Umbaumaßnahmen des Hanse-Viertels. Neben vielen neuen Mietern und einem neuen Beleuchtungskonzept für den Innen- und Außenbereich gehören dazu auch neue Flügeltüren mit energieeffizienten Wärmeschleiern, die über die Sommermonate eingebaut werden.

Zum Hanse-Viertel

Das von der Architektursozietät von Gerkan, Marg und Partner entworfene Hanse-Viertel wurde 1980 in der Hamburger Innenstadt eröffnet. Es wird von der DECM Deutsche Einkaufs-Center Management G.m.b.H. betrieben, einer hundertprozentigen Tochter der Hamburger ECE. Eigentümerin der Passage ist die Allianz Lebensversicherungs-AG. Auf einer Verkaufsfläche von rund 9.000 Quadratmetern bietet das Hanse-Viertel 60 Läden mit vier Gastronomiebetrieben. Darüber hinaus gehören zum Gesamtensemble 51 Büros, 16 Wohnungen, ein Hotel und ein Parkhaus. Die vermietbare Gesamtfläche beträgt 45.000 m².

Weitere Informationen unter: www.hanse-viertel.de