Der Designer Stefan Eckert wagte auf Kampnagel ein modisches Experiment mit 3-D-Optik auf der Bühne und wurde dafür von 750 Gästen gefeiert.

Winterhude. Es ging verspätet los. Wie es so üblich ist, bei den Modenschauen von Paris bis New York. Allerdings waren es keine Models, die den Designer Stefan Eckert kurzfristig versetzten. Keine Kleider, die gekürzt werden mussten. Allein die Technik ließ den 33-Jährigen kurz vor Beginn der Präsentation seiner neuen Kollektion "Space Blues Symphony" auf Kampnagel im Stich. Und nur die war an diesem Abend entscheidend.

Denn für das, was Stefan Eckert den rund 750 Gästen zeigte, brauchte er am Donnerstag weder Laufsteg noch Models. Bereits im Vorwege hatte er drei junge Frauen in seinen Entwürfen filmen lassen, projizierte die Bilder nun mittels einer aufwendigen Hologrammtechnik in 3-D-Optik auf die Bühne. Ein absolutes Novum in der Modebranche.

Zwei Tage habe er vor Aufregung nicht schlafen können, sagte Stefan Eckert. "Ich wusste nicht, wie der Film und die Mode am Ende bei den Gästen ankommen." Seine Sorgen waren jedoch unbegründet. Begeistert wurde er nach der 15-minütigen Show, einer beeindruckenden Mischung aus Tanzkunst, Lichtspiel, maßgeschneiderter Mode und Musik, gefeiert. Sie sei gefesselt gewesen, befand etwa Katrin Aust, Ehefrau von Medienmann Stefan Aust. "Das war absolut visionär. Ich kannte ihn davor nicht, nach diesem Abend werde ich in jedem Fall in seinem Laden vorbeischauen." Selbst Enno von Ruffin, bevorzugt in Jeans und dunklem Sakko unterwegs und "wirklich kein Experte in Sachen Mode", filmte während der Vorführung zeitweise mit seiner Handykamera. "Anfangs war ich einfach neugierig", sagte er. "Jetzt bin ich schwer begeistert."

Eine der ersten Gratulanten, die den nach eigenen Angaben "unendlich erleichterten" Gastgeber in die Arme schloss, war Pheline Roggan. Die beiden sind befreundet, kennen sich noch aus Zeiten, in denen Stefan Eckert in der Kaifu Lodge als Fitnesstrainer jobbte. Ursprünglich hätte die Schauspielerin in seinem Projekt als Model eine der Kreationen tragen sollen, stand da aber bereits in Berlin für die Verfilmung des Bestsellers "Russendisko" vor der Kamera. Sie schätze an seiner Mode besonders die Verbindung von femininen, eleganten Schnitten mit lässigem Understatement. "Ich kleide mich bei ihm gern für Premierenfeiern oder Events ein", sagte Pheline Roggan.

Natürlich wählte sie auch für diesen Abend ein enges Satinbustierkleid in der Trendfarbe Taupe aus seinem Geschäft am Mittelweg. Privat ziehe sie Jeans der Robe vor - ähnlich auch ihr Freund Daniel, der sie in T-Shirt und Kapuzenjacke begleitete. "Bis vor einer Stunde haben wir meine Wohnung renoviert", erzählte sie. Ihr WG-Partner sei vor Kurzem nach Berlin gezogen. Ob ihm bald ihr Freund nachfolge? Pheline Roggan zuckte nur mit den Schultern. "Das werden wir sehen." Eindeutiger waren da schon die verliebten Blicke, die das Paar austauschte. Einen Mutter-Tochter-Abend machten sich "Tagesschau"-Sprecherin Susanne Daubner und Jo Tödter-Daubner. Die 20-Jährige studiert in der Nähe von Bonn internationales Tourismusmanagement, kam zum Kurzbesuch in die Heimat. "Wir geben uns öfter gegenseitig Tipps, was man zu welchen Anlässen anziehen könnte", sagte sie. Während Jo Tödter-Daubner gern mit Farben und Materialien experimentiert, wählt Susanne Daubner ihre Garderobe nach dem Wohlfühlfaktor. Auf schlichte Blazer in gedeckten Farben, wie sie die Journalistin oft in der Nachrichtensendung trägt, beschränkt sich ihre Mode aber nicht. "Ich bin eher ein sportlicher Typ, mag es durchaus bunt. Ganz anders, als mich viele Zuschauer kennen."

Im Anschluss an die Show feierte das Team im Restaurant Die Bank weiter. Stefan Eckert stieß erst später dazu. Zuvor wollte er noch den wichtigsten Gast persönlich verabschieden - seine siebenjährige Tochter.