Fachverbände erwarten 2,5 Prozent Umsatzplus. Konsumenten geben mehr aus

Hamburg. Nach einem guten Jahr hofft der Hamburger Einzelhandel auf eine Fortsetzung. 2011 könnten sich die Umsätze der Hamburger Einzelhändler um 2,5 Prozent nominal oder 1,5 Prozent real auf rund 11,1 Milliarden Euro erhöhen, sagte Ulf Kalkmann, Geschäftsführer der Hamburger Einzelhandelsverbände, gestern in der Hansestadt. Die Konsumenten könnten vor allem dank des erwarteten Einkommensplus im laufenden Jahr rund 500 Euro mehr ausgeben.

Entsprechend wird der Einzelhandel auch neue Arbeitsplätze schaffen, in diesem Jahr rund 300. Die Branche ist mit 60 000 regulär Beschäftigten einer der großen Arbeitgeber in der Stadt. Dazu kommen 15 000 geringfügig Beschäftigte und 12 000 Inhaber und Familienangehörige.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Geschäftsentwicklung mit einem Plus von 2,5 Prozent nominal sowohl über den eigenen Erwartungen als auch über dem bundesweiten Einzelhandelswachstum von 2,0 Prozent gelegen. "Das liegt auch an der steigenden Zahl der Tagesgäste und Städtetouristen und an den Kreuzfahrtschiffen, die Hamburg vermehrt anlaufen", sagte Kalkmann zur Begründung.

Besonders profitierten die Händler mit Computertechnik und Telekommunikation sowie Juweliere und Schuh- und Bekleidungsgeschäfte von der guten Branchenentwicklung. Auch für Buch- und Fahrradhändler sowie Parfümerien gab es Zuwächse. Schlechter als im Vorjahr schnitten hingegen Floristen, Möbel- und Getränkehändler ab.

Sorge bereitet dem Hamburger Einzelhandel das immer noch wachsende Angebot und der damit einhergehende schärfere Wettbewerb. Die Einzelhandelsfläche in Hamburg vergrößerte sich abermals um ein bis zwei Prozent auf 2,6 Millionen Quadratmeter. "Das ist zu viel", sagte Kalkmann. Durch steigende Kosten stagnierten die Ergebnisse der Unternehmen; die Umsatzrentabilität liege unter zwei Prozent.

Für die Kunden ist das allerdings gut; sie können aus einem breiten Angebot zu fast stabilen Preisen auswählen. Ebenfalls ein Problem sei die Nachwuchsförderung. Wegen der demografischen Entwicklung werde es schwieriger, geeignete Auszubildende für den Einzelhandel zu finden.

Von der Politik fordern die Einzelhändler einen Verzicht auf Umweltzone und City-Maut. Zudem solle sich der Senat nach den Neuwahlen im Februar für ein Zusammenwachsen der HafenCity und der Innenstadt einsetzen, so Kalkmann. Auch die Nahversorgungszentren in der Stadt müssten gestärkt werden.