Obwohl viele Deutsche weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen, ist der Einzelhandel in Hamburg zuversichtlich.

Hamburg. Fast jeder zweite Deutsche will in diesem Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben als 2008. Besonders die über 50-Jährigen halten ihr Geld zusammen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. Hamburgs Einzelhändler spüren dagegen nichts von Kaufzurückhaltung, wie eine Umfrage des Abendblatts ergab. "Der Oktober und auch der November sind gut angelaufen. Das Geschäft ist stabil", sagt Ulf Kalkmann, Sprecher des Hamburger Einzelhandels. Die 300 Millionen Euro Weihnachtsumsatz von 2008 könnten auch in diesem Jahr erreicht werden. "Wenn es jetzt noch kälter wird und mehr Winterkleidung nachgefragt wird", so Werner von Appen, Geschäftsführer bei Karstadt Mönckebergstraße und Karstadt Sport, "könnte es sogar besser laufen."

Trikots vom HSV und St. Pauli sowie die neuen Hemden der Fußball-Nationalmannschaft würden aber auch bei höheren Temperaturen ihre Abnehmer finden. "Da erwarten wir eine hohe Nachfrage", sagt Kai Riedel, der Filialleiter von Karstadt Sport am Hauptbahnhof. Bei den Wintersportartikeln stehe in diesem Jahr die Sicherheit im Mittelpunkt. Helme und Protektoren sollen das Geschäft ankurbeln.

Gut laufen in Hamburg auch Elektronikartikel - von der Musikanlage bis hin zum Flachbildfernseher. Ralf Guse, Inhaber von Electronic-Partner Röglin in Hoheluft will 2009 besser abschneiden als 2008. Dafür werden die Kunden immer mal wieder zu Events eingeladen.

Auch Buchhändler und Juweliere gehen optimistisch ins Weihnachtsgeschäft. "Es gibt in diesem Jahr viele gute Bücher", begründet Christian Heymann, Mitinhaber der Heymann-Buchhandelskette, seine Zuversicht. Aber auch Edleres ist gefragt. "Unsere Kunden schauen auf Gold oder Brillanten als Wertanlage", so Johann Kick, Vertriebsgeschäftsführer Nord bei der Juwelierkette Christ. Kick ist sicher: "Wir erreichen mindestens das Ergebnis aus dem Vorjahr."

Eine Kaufzurückhaltung der Kunden spürt auch Klaus-Diether Hübenthal, Geschäftsführer Nord bei der Parfümerie Douglas, nicht. Im Trend liegen Geschenkspecials, in denen neue Produkte bei Düften und Duschgels zusammengestellt sind.

Die für das Weihnachtsgeschäft wichtige Spielwarenbranche rechnet mit einem Plus von ein bis zwei Prozent beim Jahresumsatz. Bis zu 50 Prozent ihrer Erlöse erwirtschaften die Spielzeughändler allein zum Fest. "Es wird mehr pro Kind gekauft, die Artikel sind höherwertiger und Spielwaren sind ein Thema für die gesamte Familie", sagt Verbandsgeschäftsführer Willy Fischel. Der dänische Anbieter BR-Spielwaren, der 2007 die elf Salzmann-Filialen in Hamburg übernommen hatte, eröffnet kommende Woche seinen 14. Laden im Norden. "Die Kunden in Deutschland sind nicht so zurückhaltend wie die Skandinavier", bestätigt Geschäftsführer Christian Gjorup, ein Däne.