Berlin.

Im Streit um das geplante Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen dringt die Mehrheit der Länder auf eine Regelung auf Bundesebene. Sollte dies nicht zustande kommen, behalten sich einige von ihnen eigene Verbote vor, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den zuständigen Ministerien ergab. "Es darf in Deutschland keinen Flickenteppich geben, daher muss der Bund ein Verbot erlassen", sagte Schleswig-Holsteins Agrarminister Robert Habeck (Grüne). Generell positionierten sich fast alle Flächenländer gegen Genpflanzen auf Äckern. Sachsen-Anhalt äußerte sich abwartend.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) plant die Umsetzung des Anbauverbots auf Länderebene, da dies die rechtssicherste Methode sei. Ein Gesetzentwurf, der in der Regierung abgestimmt wird, soll dafür einen bundesweiten Rahmen schaffen. Das Bundesumweltministerium wirbt für ein Verbot auf Bundesebene. Die EU-Staaten sollen bald mehr Spielraum bekommen, den Anbau europaweit zugelassener Genpflanzen auf ihrem Gebiet per Ausstiegsklausel zu verbieten.

Christian Charisius