Die Angst vor Altersarmut treibt immer mehr Menschen in Deutschland um. Mehr als die Hälfte aller Bürger glaubt nicht daran, dass die gesetzliche Rente ihnen einen würdenvollen Altersabend sichern kann. Wegen einer Gesetzänderung, die zusätzliche Belastungen für die private Altersvorsorge bedeutet, gingen bundesweit Menschen auf die Straße.

Coswig (ots) - Die Angst vor Altersarmut treibt immer mehr Menschen in Deutschland um. Mehr als die Hälfte aller Bürger glaubt nicht daran, dass die gesetzliche Rente ihnen einen würdenvollen Altersabend sichern kann. Wegen einer Gesetzänderung, die zusätzliche Belastungen für die private Altersvorsorge bedeutet, gingen bundesweit Menschen auf die Straße. Weil von der Betriebsrente und der privaten Altersvorsorge immer weniger übrig bleibt, trafen sich deutschlandweit Betroffene zu Protestmärschen. Den Anfang der Proteste bildete eine Demonstration in Dresden. Mehr als 100 Menschen folgten dem Aufruf des Vereins der Direktversicherungsgeschädigten und zogen durch die Stadt.

Auslöser der Proteste ist die sogenannte Doppelverbeitragung. Diese führt dazu, dass Rentner, die eine Betriebsrente beziehen, immer mehr stärker belastet werden. Bis 2003 waren die Betriebsrenten nur mit dem Arbeitnehmeranteil krankenkassenpflichtig. 2004 kam der Arbeitgeberanteil dazu. "Durch diese Änderung verdoppelten sich die Abgaben. Zusammen mit der Pflegeversicherung ist seitdem fast ein Fünftel der Betriebsrente weg, sobald diese über 155 Euro monatlich liegt", erklärt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management GmbH. Ähnlich wirke sich die Regelung auf Direktversicherungen und ähnliche Vorsorgeprodukte aus, erklärt der Finanzexperte.

Gerade in Zeiten niedriger Zinsen hat die Doppelbelastung für Sparer deutlich spürbare, negative Auswirkungen. Die Demonstranten stellen daher eine Reihe von Forderungen, um die dringend notwendige, private Altersvorsorge nicht weiter übermäßig zu belasten. Die Hauptforderung ist der sofortige Stopp der Mehrfachverbeitragung. Zudem solle es eine unbürokratische und schnelle Entschädigung der Betroffenen geben, denn "ohne eine finanzielle Entschädigung wird das Vertrauen in die betriebliche Altersvorsorge nicht wiederhergestellt und ohne eine Wiederherstellung des verlorengegangenen Vertrauens bleibt die betriebliche Altersvorsorge unattraktiv."

Altersarmut: Politik verliert Vertrauen der Bürger

Dabei wäre es politisch dringend geboten, verloren gegangenes Vertrauen in die Rente wieder zu gewinnen, denn nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung traut der Politik Lösungen zu. Mit 71 Prozent erwartet die überwältigende Mehrheit der Deutschen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten steigende Beiträge zur Rentenversicherung; 34 Prozent gehen sogar davon aus, dass die Beiträge in den nächsten Jahren stark ansteigen werden. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). "Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht mehr an das Mantra, die Rente sei sicher. Die Angst vor Altersarmut reicht weit in die Mittelschicht hinein", kommentiert Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management GmbH aus Coswig.

Auch eine Studie der Bertelmann Stiftung, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kommt zu dem Ergebnis, dass das Risiko für Altersarmut stark zunehmen wird. Laut den Forschern wird die Armutsrisikoquote von etwa 16 Prozent in den Jahren 2015 bis 2020 auf 20 Prozent in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre steigen. Vor allem Ostdeutsche und Frauen werden stark von Altersarmut gefährdet sein, so das Ergebnis der Studie.

Bei der Beurteilung der aktuellen politischen Vorschläge kommt die Studie zu einem ernüchternden Fazit: Keines der diskutierten Modelle könne nach Ansicht der Wissenschaftler die drohende, steigende Altersarmut spürbar reduzieren. Die Wissenschaftler kritisieren außerdem die hohen Kosten einzelner Reformvorschläge. "Das Bauchgefühl vieler Bürger und die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse lassen nur einen Schluss zu: An der privaten Altersvorsorge führt kein Weg vorbei", sagt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management. Jetzt sei die Politik gefragt zu liefern.

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