- 49 Prozent der Befragten wollen kein Geld für journalistische Angebote ausgeben und bevorzugen kostenlose Inhalte. - 41 Prozent würden lieber einen kostenlosen KI-Artikel konsumieren, als einen zahlungspflichtigen Text, der von einem ausgebildeten Journalisten geschrieben wurde. - 69 Prozent halten öffentlich-rechtliche Inhalte für glaubwürdig. Blogs und Influencer gelten dagegen als deutlich unglaubwürdiger.

Hamburg (ots) - - 49 Prozent der Befragten wollen kein Geld für journalistische Angebote ausgeben und bevorzugen kostenlose Inhalte. - 41 Prozent würden lieber einen kostenlosen KI-Artikel konsumieren, als einen zahlungspflichtigen Text, der von einem ausgebildeten Journalisten geschrieben wurde. - 69 Prozent halten öffentlich-rechtliche Inhalte für glaubwürdig. Blogs und Influencer gelten dagegen als deutlich unglaubwürdiger.

Jeder zweite Deutsche ist nicht bereit, für journalistische Angebote zu bezahlen. Das zeigt der online-repräsentative Media Innovation Report von nextMedia.Hamburg, der im Vorfeld des elften scoopcamp gemeinsam mit Statista durchgeführt wurde. Demnach gaben 49 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen an, dass ihnen in Bezug auf journalistische Inhalte jegliche Zahlungsbereitschaft fehle. Gleichzeitig zeigten sich insgesamt nur zehn Prozent der Befragten dazu bereit, mehr als 15 Euro für Journalismus auszugeben. Interessant ist bei dieser Fragestellung zudem der Blick auf die Altersgruppen: Die 50- bis 65-Jährigen, die mit dem klassischen Medien-Model aufgewachsen sind, sind weniger zahlungsbereit als die jüngere Generation, die kostenlosen Content gewöhnt sein dürfte. Während bei den 19- bis 29-Jährigen nur 38 Prozent eine Zahlungsbereitschaft von null Euro angaben, waren es ganze 58 Prozent der 50- bis 65-Jährigen.

Zur geringen Zahlungsbereitschaft der Nutzer*innen passt, dass immerhin 40 Prozent lieber einen Artikel lesen würden, der von einer KI erstellt wurde und kostenlos zur Verfügung steht, als einen Text, der von einem ausgebildeten Journalisten geschrieben wurde und zahlungspflichtig ist. Hier spielt sicherlich auch das gewachsene Vertrauen in Künstliche Intelligenzen eine entscheidende Rolle, das der vor kurzem veröffentlichte dritte Teil des Media Innovation Reports thematisiert.

Neben der Monetarisierung von Inhalten sorgte zuletzt auch die Fake-News-Debatte immer wieder für Kopfzerbrechen bei Medienunternehmen und -organisationen. Die nextMedia.Hamburg-Studie zeigt nun, dass öffentlich-rechtliche Inhalte im Vergleich zum Content anderer Anbieter immer noch als am vertrauenswürdigsten wahrgenommen werden. 69 Prozent der Bundesbürger*innen schätzen diese Angebote als eher glaubwürdig ein, 24 Prozent sogar als sehr glaubwürdig. Ähnlich verlässlich werden Redaktionen in Print (62 Prozent) und Online (59 Prozent) bewertet. Privatsender, Blogs und Influencer schneiden dagegen nicht so gut ab: 82 Prozent der Befragten sehen Influencer als eher unglaubwürdig an, 69 Prozent halten Blogs für eher unglaubwürdig. Interessant ist bei dieser Fragestellung auch der generationsübergreifende Konsens bei den Antworten.

Obgleich die Befragten die Glaubwürdigkeit von Influencern also stark anzweifeln, hat das Anti-CDU-Video des YouTubers Rezo, 14 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bei ihrer Europawahlentscheidung beeinflusst. Insgesamt beeinflusste das Video neun Prozent der Befragten, während 59 Prozent einen Einfluss verneinten. Jeder dritte kannte das Video gar nicht

Aber was ist den Deutschen bei der Arbeit von Journalisten am wichtigsten? Die Antwort auf diese Frage fällt deutlich aus: 60 Prozent sehen Ehrlichkeit als wichtigstes Kriterium an. Erfahrung, Quellen und Authentizität folgen mit deutlichem Abstand. Die Arbeitsmethoden sowie der Werdegang eines Journalisten spielen mit nur zwei und einem Prozent eine noch viel geringere Rolle.

Zusammenfassend zeigt die Studie: Die Zahlungsbereitschaft für journalistische Angebote ist sehr gering, bei der Hälfte der Deutschen sogar gar nicht vorhanden. Ein Großteil der Befragten würde sogar einen kostenlosen KI-Artikel einem zahlungspflichtigen Artikel, der von einem ausgebildeten Journalisten verfasst wurde, vorziehen. Außerdem konnte die Studie feststellen, dass klassische Medien als am verlässlichsten eingeschätzt werden, während Blogs und Influencer als besonders unglaubwürdig gelten.

Diese online-repräsentative Studie wurde im Vorfeld des scoopcamp, der Innovationskonferenz für Medien, von Statista im Auftrag von nextMedia.Hamburg zwischen dem 25. Juni und 30. Juni 2019 durchgeführt. Insgesamt haben 1.000 Personen teilgenommen, die zu 50,4 Prozent männlich und zu 49,6 Prozent weiblich sind. Die Studie ist der vierte Teil des Media Innovation Reports von nextMedia.Hamburg. Weitere spannende Fakten, Trends und Diskussionen zum Thema Journalismus und Medien gibt es am 25. September 2019 beim scoopcamp in der Hamburger Speicherstadt. Tickets gibt es hier: www.scoopcamp.de/tickets

Über das scoopcamp:

Das scoopcamp ist die Innovationskonferenz für Medien. Seit 2009 lädt Hamburg@work - und seit 2014 nextMedia.Hamburg - jährlich zusammen mit der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH mehr als 250 Experten, Entscheider und Innovatoren der IT- und Medienbranche zur Diskussion über Trends und aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Redaktion, Programmierung und Produktentwicklung ein. Im Fokus stehen Themen wie "Data Journalism", "Social Media" und "New Storytelling" in digitalen Medien. www.scoopcamp.de

Über nextMedia.Hamburg:

nextMedia.Hamburg ist die Standortinitiative für die Hamburger Medien- und Digitalszene. Die Initiative unterstützt eine innovationsorientierte Zusammenarbeit zwischen Medien- und Digitalunternehmen, Hochschulen, ihren Studierenden sowie engagierten Treibern aus Hamburg. Ziel von nextMedia.Hamburg ist es, Hamburgs Spitzenposition als Medien- und Digitalstandort zu sichern und auszubauen. Die Initiative versteht sich als Knotenpunkt in einem starken Netzwerk. Sie ist Teil der Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH.

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