Bestimmte Medikamente und Hausmittel lindern die Symptome.

Schniefen, Krächzen, Husten allerorten. Im Winter haben Erkältung und Grippe Hochsaison. Viele Geplagte greifen zu Kombipräparaten wie Wick MediNait, Wick DayMed, Grippostad C oder Aspirin Complex. Die helfen jedoch längst nicht so gut, wie sich Kranke das wünschen. Das zeigen die Bewertungen der Stiftung Warentest zu fast 300 rezeptfreien Medikamenten bei Erkältung und Grippe.

Laut Werbung sollen Kombipräparate mehrere Beschwerden auf einmal dämpfen. Dieses „Gießkannenprinzip“ ist nicht sinnvoll. Zudem enthalten manche Mittel Wirkstoffe in zu niedriger Dosis, mit fraglichem Nutzen oder unverhältnismäßig schweren Nebenwirkungen. Schonender und zielgenauer lassen sich einzelne Beschwerden mit Einstoffpräparaten behandeln. Die folgenden Mittel werden in der Zeitschrift test am besten bewertet.

Bei Schmerzen und Fieber: Geeignet sind Präparate mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Parazetamol – auch bei Kindern, Schwangeren und Stillenden (Ibuprofen nicht im letzten Drittel). Sie sollten aber nur zurückhaltend, kurz und gemäß Anleitung zum Einsatz kommen. Sonst drohen Nebenwirkungen. Fieber sollte erst ab 38,5 Grad (rektal gemessen) gesenkt werden. Es hilft bei der Abwehr der Krankheitserreger.

Bei Schnupfen: Die Wirkstoffe Xylometazolin und Oxymetazolin lassen die Nasenschleimhaut abschwellen und weniger Sekret absondern – höchstens sieben Tage anwenden. Salzlösung und Dexpanthenol befeuchtet sie – besonders sanft für Säuglinge, Schwangere und Stillende. Alle vier sind bei Schnupfen geeignet und als Sprays und Tropfen verfügbar. Vermeiden Sie das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid.

Bei Husten: Präparate mit dem Wirkstoff Dextrometorphan sind bei trockenem Reizhusten geeignet. Mittel mit Azetylzystein und Ambroxol sollen bei „produktivem Husten“ (mit Schleimbildung) das Abhusten erleichtern. Die Wirksamkeit sollte aber noch besser belegt werden. Daher sind beide Substanzen nur mit Einschränkung geeignet. Ebenfalls mit Einschränkung: Pflanzliche Hustentees und -extrakte mit Eibisch, Isländisch Moos, Spitzwegerich, Süßholz oder Thymian.

Bei Halsschmerzen: Lutschtabletten mit Ambroxol oder Lidokain sollen Halsschmerzen lindern, sind dafür aber nur mit Einschränkung geeignet. Die Wirksamkeit sollte noch besser belegt werden.

Wichtig: Die positiv bewerteten Medikamente lindern zwar die Symptome, verkürzen aber die Krankheit nicht. Was vielen Patienten außerdem gut tut: möglichst viel Ruhe, Wärme, zum Beispiel Bäder mit ätherischen Ölen, und viel trinken, etwa Erkältungstee. Patienten mit schlechtem Allgemeinbefinden gehören zum Arzt. Das gilt auch für all jene mit Fieber ab 39 Grad, das trotz Linderungsmaßnahmen mehr als zwei Tage anhält, oder mit Erkältungsbeschwerden, die länger als sieben Tage dauern. Weitere Gründe für einen Arztbesuch: bellender Husten, Kurzatmigkeit und wenn Kinder nicht genug trinken.